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Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS RENZ INTERNATIONAL
Weert, 31. Mai 2018

www.circusrenzinternational.nl
Auf seiner alljährlichen Tour durch die Niederlande machte der Circus Renz International von Franz Renz in Weert Station. Seit Jahrzehnten bekannt für guten traditionellen Circus, bleibt man seinem Stil auch mit der aktuellen Produktion treu und bietet einen gelungenen Mix des Dreiklangs von „Tieren, Clowns und Akrobaten“.
Gelb und blau strahlt das Material des mittlerweile größten reisenden Circus der Niederlande, einen lebhaften Kontrast zu den Bäumen und dem Rasenplatz bildend, im hellen Sonnenschein. Die eindrucksvolle, liebevoll mit Circusmotiven bemalte Fassade nimmt die Frontseite des Platzes ein. Ein nostalgischer Holzzaun und ein weiterer, ansprechend dekorierter Sattelzug ergänzen das Arrangement.
Das hohe Chapiteau nimmt den zentralen Platz auf dem Gelände ein; Vorzelt und Stallungen zeigen sich im passenden Dekor. Die zahlreichen Sattelzüge sind ringsum den Platz abgestellt und die mächtigen, mit auffälligem Dekor und chromblitzenden Anbauteilen versehenen Zugmaschinen fügen sich in die Front. Die Wohnwagen nehmen den restlichen Raum ein.
Die Einrichtung des Spielzeltes zeigt sich unverändert – sechsreihiges Schalensitzgradin, zwei Reihen Logenstühle und der große Artisteneingang aus dunkelrotem Samt.
Die Lichtanlage ist nun an einem achteckigen, hoch über der Piste hängendem Gitterrohrrahmen montiert.

Georgina Kaselowski eröffnet die Nummernfolge am Luftring. Gekonnt erfolgen die vielseitigen Tricks. Kraftvoll und elegant werden die Haltefiguren ausgeführt und mit weiten Flügen der Luftraum erobert. Kimberly Scholl untermalt den Auftritt mit stimmungsvollem Life-Gesang.
Im zweiten Teil des Programms sehen wir die sympathische junge Frau mit einer weiteren Luft-Darbietung. Temperamentvoll arbeitet sie an den Tuchstrapaten. Tempo geladen erfolgen die kraftvoll ausgeführten Tricks und weite Flüge füllen die Kuppel. Eine Reihe riskanter Abfaller sorgt für den notwendigen Nervenkitzel.
Die Reihe der Luft-Darbietungen komplettiert Kimberly Scholl mit ihrer Darbietung am Netz.Gekonnt kombiniert sie vielfältige Halteposen mit spektakulären Abfallern und rasante Flüge führen durch die weite Kuppel.
Darüber hinaus erleben wir die charmante Artistin als Stehendreiterin mit Hula Hoop zu Pferd. Souverän lässt sie die Ringe in den verschiedensten Formationen um Körper und Gliedmaßen rotieren, während sie mit sicherem Stand auf dem kanternden Pferd verweilt.

Franz Renz jr. präsentiert eine harmonisch ablaufende Freiheitsdressur mit jungen Araberhengsten. Je vier weiße und braune Pferde laufen variantenreiche Figuren unter der versierten und ruhigen Peitschenführung des erfahrenen Dresseurs. Volten, Pirouetten und Gegenläufe werden gekonnt ausgeführt und das Spiel mit den verschiedenen Fellfarben verleiht dem Auftritt zusätzlichen Reiz. Prächtige Da Capo Steiger runden den Auftritt in idealer Weise ab.
Wenig später präsentiert Anthony Renz drei Kamele im Zusammenspiel mit drei Schimmelhengsten. Ruhig interagieren die beiden unterschiedlichen Tierarten miteinander und laufen eine Reihe eindrucksvoller Figuren. Im zweiten Teil leitet der junge Tierlehrer sieben Tigerscheck-Ponys zu ihren Figuren an und Barrierensprünge beenden diesen Auftritt.
Bernardo Renz tritt als versierter Tempojongleur in den roten Ring. Mit fünf Tennisbällen erfolgen die ersten Touren. Im zweiten Teil der Darbietung erfolgen die abwechslungsreichen Routinen mit silbernen Keulen. Versiert und sicher werden die Requisiten gehandhabt.

Klassische Clownerie bietet die tschechische Orton Family. Zu fünft überzeugen sie mit großer Musikalität auf einer Vielzahl an Instrumenten. Weißclown, zwei Auguste und zwei junge Damen sind in den flotten Ablauf involviert, in dem mit reichlich Klamauk die Gags aufeinander folgen und immer wieder auf anderen Instrumenten musiziert wird.
In einem zweiten Auftritt erleben wir ihre Variante des „Wasser-Entrée“.
Robin  Orton eröffnet den zweiten Programmteil mit seiner Rola-Rola Darbietung. Mit einem Rolabrett unter den Füßen springt er eine Treppe, auf deren Stufen jeweils eine Rolle liegt, hoch. Auf dem Rollbrett balancierend jongliert er mit Bällen und Ringen, springt Seil und steigt durch Reifen. Auch auf mehreren aufeinander getürmten Rollen und Zwischenlagen gelingt die Balance erstklassig.
Diabolo-Jongleur Zdenek jr. arbeitet einen letzten Jonglage-Act in diesem Programm. Mit großer Dynamik bietet er eine breite Auswahl attraktiver und anspruchsvoller Tricks des Genres. Souverän erfolgen die zahlreichen Routinen und schließlich hält er vier Diabolos zur gleichen Zeit in der Luft.
Mit der rasanten Jockey-Reiterei der Familie Renz findet die Nummernfolge ihren gelungenen Abschluss. Schwungvoll bieten die vier Reiter ihre Tricks und Tanzeinlagen in der Manege werden mit Temperament geboten. Mehrere Saltos neben dem galoppierenden Pferd bilden den Höhepunkt des Auftritts. Abschließend zeigen Bernardo und Anthony Renz gelungene Routinen eines Jongleur zu Pferd.
Mit einem stimmungsvoll gestalteten Finale verabschiedet sich die Familie Renz und alle engagierten Artisten vom Publikum, dass mit starkem und lang anhaltendem Beifall seine Zufriedenheit kund tut.