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Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS BARUK
Altrip, 29. September 2018

http://circusbaruk.simdif.com
Der Circus Baruk von Johnny Weisheit und seiner Familie reist überwiegend im Südwesten der Republik. Das gepflegte, schmucke Unternehmen überzeugt mit einem unterhaltsamen Programm, das in einem ansprechenden Rahmen gekonnt präsentiert wird.
In Altrip war der Circus auf dem, versteckt in einem Wäldchen unmittelbar an einem Altrhein gelegenen, Festplatz der Gemeinde aufgebaut. Einen romantischen Anblick bieten Zelte und Wagen in der Herbstsonne unter den hohen Buchenbäumen.
Das weiße, mit roten Applikationen versehene Zwei-Masten-Chapiteau nimmt passgenau eine Lichtung zwischen den Bäumen ein. Ein spitze runde Kuppel krönt den Zeltbau, an dessen Tragarmen die Leuchtschrift „Baruk Palast“ prangt.
Der große Büro- und Kassencontainer trägt Zeltdachkonstruktion mit zwei hohen Spitzen, die der Warteschlange der anstehenden Besucher Wetterschutz bietet. Ein weißer Holzzaun mit Lichterbögen komplettiert zusammen mit einem Wagen, der mit Elefanten, fliegenden Menschen und einem Clownskonterfei bemalt ist, die Front.
Wohnwagen, Transportfahrzeuge, Tierstallungen und Freigehege stehen rings um das Spielzelt zwischen den Buchen.
Der große Artisteneingang aus edlem rotem Samt nimmt beim Eintritt ins Chapiteau den Blick gefangen und in Leuchtschrift strahlt der Circusnamen ins weite Rund. Hinter der Leuchtpiste finden die geschmackvoll dekorierten rot-weißen Logen Raum. Ein fünfreihiges Bankgradin komplettiert das Sitzplatzangebot. Die beiden Verkaufsstände der Circusrestauration haben ihren Platz im Eingangsbereich des Zeltes..
Die komplett mit LED-Scheinwerfern und mit Kugelköpfen bestückte Lichtanlage ist an mehreren Traversen angebracht. Die musikalische Begleitung erfolgt vom Band zu denen ein im Off platzierter Schlagzeuger die Akzente setzt.

Die Darbietungen der flott und ohne Längen ablaufenden Show sind durchweg thematisch gestaltet und werden, einer stringenten Regie folgend gekonnt von der Familie - Direktor Johnny Weisheit mit Ehefrau Manuela und ihren fünf erwachsenen Kindern Giovanni, Jaqueline, Jessica, Mandy, Aljoscha – präsentiert.

Mit einem Auftritt an den Strapatentüchern, der im orientalischen Look geboten wird, nimmt die Spielfolge ihren Beginn. Auf einem Kamel reitet sie in die Manege und gelangt von seinem Rücken an ihr Requisit. Eine umfangreiche Trickfolge wird von der jungen Artistin anmutig und gekonnt ausgeführt.
Nach diesem stimmungsvollen Auftakt heißt Manuela Weisheit, sie übernimmt in angenehmer Weise die Aufgabe der Manegensprecherin, das Publikum herzlich willkommen. Versiert und in charmanter Weise vermittelt sie dem Publikum alle Informationen.

Der Chef des Hauses präsentiert drei Dressur-Darbietungen. Zunächst ziehen vier Rappen Ponys unter seiner Anleitung ihre Bahnen. Gekonnt werden die verschiedenen Lauffiguren ausgeführt und als Höhepunkt erfolgt ein erstklassiger Kruppensteiger. Barrierensprünge bilden das Da Capo.
Wenig später sind vier prächtige Friesenhengste unter der gekonnten Peitschenführung von Johnny Weisheit zu erleben. Ruhig und höchst souverän, mit sparsamen Gesten agierend leitet der versierte Vorführer die Pferde zu ihren abwechslungsreichen Figuren an, die allesamt sicher und fehlerfrei erfolgen. Der erstklassige Live-Gesang, mit dem Mandy den Auftritt begleitet und die hervorragend aufeinander abgestimmten Kostüme im spanischen Stil verleihen dem Auftritt einen besonderen Touch.
Vor dem Finale lässt „Al Faransani“ zwei Steppenkamele ihr umfangreiches erlerntes Können präsentieren. Flott folgen die  verschiedenen Abläufe aufeinander. Zum Höhepunkt der Darbietung läuft ein Pinto-Schecke Achten um die auf Tonneaus stehenden Trampeltiere.
Einen temperamentvollen Rock 'n Roll tanzt Juniorchef Giovanni auf der Rola Rola. Das Rollbrett ruht auf einem hohen Piedestal und zahlreiche Tricks werden gekonnt gearbeitet.  Seil springen, Sprung durch einen Reifen und eine Keulenjonglage gehören zum Gezeigten und abschließend stapeln sich fünf Bänkchen zu einem hohen Turm auf dem labilen Untergrund auf dem der Artist sicher die Balance hält.
Im zweiten Programmteil erleben wir Giovanni Weisheit als versierten Tempojongleur. Zu Beginn des Auftritts manipuliert er drei, vier und fünf Keulen. Die folgenden Muster werden mit vier Fußbällen gearbeitet. Im zweiten Teil der Darbietung erleben wir den jungen Mann als Jongleur zu Pferd. Auf dem Rücken eines mächtigen Kaltblüters werden variantenreiche Routinen mit bis zu fünf Keulen geboten. Effektvoll erfolgen die abschließenden Muster mit hell lodernden Fackeln.
Aljoscha sorgt als August mit seinen Reprisen für die Lacher im Programm. Die Balance eines Eimer Wassers auf einer hohen Stange nimmt ebenso einen unerwarteten Verlauf, wie das Spiel mit einem elastischen Band.
In einem weiteren Auftritt agiert der jugendliche Artist temporeich als Tellerjongleur. Mit sehr gutem Verkauf werden die Teller geschickt manipuliert und nach einigen Turbulenzen rotieren zehn Teller auf ihren Stäben und die Kaffeelöffel finden den Weg in die Gläser.

„Samba do Brasil“ - unter diesem Motto präsentiert Miss Jessica ihre Hula Hoop Show. Mit Können und Temperament wird ein breites Spektrum der gängigen Tricks des Genres vorgetragen. Zum Höhepunkt ihres Auftritts schwebt sie an einer Handschlaufe hoch in die Zeltkuppel und lässt dabei die Reifen um ihren Körper kreisen. Im zweiten Programmteil arbeitet die charmante junge Frau in einer indianischen Phantasie am Schwungtrapez. Zu Beginn des ausdrucksstarken Auftritts werden zahlreiche Haltefiguren am ruhenden Requisit ausgeführt. Es folgen eine Reihe Balancen und spektakuläre Abfaller am weit ausschwingenden Trapez.
Komplettiert wird die Spielfolge mit der Antipoden-Darbietung von Jaqueline. Verschiedene Requisiten – Gynastikball, Hula Hoop Ringe, Fußbälle und Walzen – rotieren virtuos über Hände und Füße der Artistin. Eine Achse mit acht lodernden Fackeln wird zum effektvollen Abschluss des Auftritts sicher jongliert.
Mit einem stimmungsvoll inszenierten, Finale, zu dem der gekonnte Live-Gesang von Mandy Weisheit den optimalen Rahmen bildet, findet die gelungene Vorstellung ihren idealen Abschluss. Das Publikum feiert die Akteure mit langanhaltendem Beifall und nach dem lauten und kräftigen "ja" auf die Frage, ob das Publikum noch mehr sehen möchte, geben die Artisten mit diversen Jonglier-Utensilien eine schwungvolle Zugabe.