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Text und Fotos Friedrich Klawiter
WAIBLINGER WEIHNACHTSCIRCUS
Waiblingen, 19. Dezember 2015

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Zum neunten Mal veranstalteten Markus und Britta Sperlich ihren Waiblinger Weihnachtscircus. Trotz unmittelbarer Nachbarschaft zum Weltweihnachtscircus Stuttgart ist es ihnen gelungen ihre Veranstaltung fest zu etablieren. Nicht nur Familien werden dies zu schätzen wissen, wird hier in Waiblingen doch „Circus zum anfassen“ mit erstklassigem Programm geboten.
Bereits der Außenbereich des Circus bietet, insbesondere in der Dunkelheit, einen weit über das übliche Maß hinausgehenden Schauwert. Von allen Weihnachtscircussen die wir im Lauf der Jahre besucht haben, zeigt sich dieser mit dem aufwändigsten Schmuck. Lichternetze sind über die Zuwegung gespannt und unzählige Lichtschnüre hängen von den Wagen herab.  Tannengirlanden und Kränze am dekorativen Zaun rahmen eine Kunstschneelandschaft ein. Auf den Mastspitzen der drei aufgebauten Chapiteaus leuchten große Sterne. Eine Krippe mit großen Figuren steht gleich neben dem Haupteingang.
Das Innere des ersten Zeltes zeigt sich als weiße Winterlandschaft. Die Seiten sind mit Planen, die mit passenden Motiven bemalt sind versehen. Schlanke weiße Tannen, Eisbären und andere Dekorationen strahlen im Schein unzähliger blauer Lichter und eine Spiegelkugel zaubert einen Sternenhimmel. Inmitten dieses Winterzaubers haben die Kasse und der Sanitärcontainer ihren Platz.
Im Restaurationszelt fällt sofort der alles beherrschende riesige, bis in die Kuppel reichende üppig geschmückte Weihnachtsbaum inmitten des Raumes ins Auge. Lichtschüre von allen Rondellstangen zur Spitze des Baumes sorgen für Atmosphäre. Zahllose Dekoelemente schmücken das Zelt. Rund um den Baum und in schmiedeeisernen Gartenlauben zwischen den zahlreichen Verkaufsständen sind mit weißen Hussen bezogene Sitzgruppen und Stehtische angeordnet. Ein Alleinunterhalter lässt während des Einlasses und in der Pause Weihnachtssongs erklingen. Der Tunnel ins Spielzelt ist ein wahres Lichtermeer und dort setzt sich die stimmige Dekoration fort. Tannengirlanden schmücken die Masten und Logen und Weihnachtsbäume stehen vor dem dominanten und massiven Artisteneingang.
Hinter den mit Polsterstühlen bestückten Logen steht ein großes Bankgradin für die zahlreichen Besucher bereit.

Kunstschnee rieselt aus der Kuppel und der Weihnachtsmann rollt in einer Pferdekutsche in die Manege, von ansprechendem Live-Gesang begleitet.
Das Duo Tomovi eröffnet die Vorstellung spektakulär mit seiner Todesrad-Darbietung. Matey Tomov springt einen Salto aus dem rotierenden Rad in die Manege und Chloe jongliert mit drei Keulen. Natürlich dürfen auch Blindlauf und hohe Absprünge auf der Außenbahn nicht fehlen.
Im weiteren Verlauf der Show treten die beiden sympathischen Artisten mit Solo-Nummern in Erscheinung. Matey Tomov präsentiert sein umfangreiches Können auf der Rola-Rola in erstklassiger Ausführung. Er durchsteigt zwei Ringe, kickt mit dem Rolabrett kleine Metallschalen auf seinen Kopf, hält die Balance auf einer Plexiglaskugel und stapelt schließlich acht Rollen und Zwischenlagen unter seinen Füßen zu einem hohen Turm.
Chloe Tomov arbeitet eine elegante Darbietung auf dem Schlappseil. Die Fahrt auf einem Einrad wird mit einer Keulenjonglage kombiniert und Ringe kreisen um Arme und Bein der Artistin während sie auf dem Seil eine Leiter besteigt.
Miss Jasmin-Chantal präsentiert temperamentvoll ihre Antipodenspiele. Bis zu vier kleine Teppiche rotieren auf ihren Händen und Füßen. Anschließend arbeitet sie mit großen Gymnastikbällen. Ihr Originaltrick – sie kickt die Bälle mit den Füßen in eine Gitterkonstruktion, die die Bälle zu ihren Händen zurückrollen lässt, steht am Abschluss der Darbietung.
Vadyslaw und Svetlana gefallen mit ihrer Partnerakrobatik an einem als Kronleuchter ausgebildeten Luftrequisit.
Nino Frank bringt seinen Exotenzug in die Waiblinger Weihnachtsmanege. Zunächst zeigen vier Zebras ihre Lauffiguren. Sie werden alsbald von vier, mit Schabracken geschmückten, Kamelen abgelöst. Temperamentvoll lässt der junge Tierlehrer die mächtigen Trampeltiere ihr Repertoire ausführen.

Clown „Mr. Chap“ gibt der Show mit seinen verschiedenen Auftritten Rahmen und Struktur. Der pantomimisch ausgebildete Komiker beherrscht eine große Bandbreite feiner Komik. Im Opening macht er mit dem „Applauswettbewerb“ Stimmung. Das Spiel mit großen Luftballons mit den Zuschauern wird als Wettbewerb der beiden Gradinseiten gestaltet. Die beiden Entrees finden mit Zuschauerbeteiligung statt. So wird im ersten Programmteil geboxt und später die Filmszene gespielt. Beide Auftritte zeichnen sich durch individuelle Gestaltung, eigene Ideen und hervorragendes pointiertes Spiel aus.
Die Possession Crew sorgt mit ihrer Breakdance-Artistik für mächtig Schwung vor der Pause. Die fünf jungen ungarischen Künstler haben ihren Auftritt in Art einer Playback Show aufgebaut. Zu vielen bekannten Filmmelodien arbeiten sie ihre Figuren und nehmen das Publikum mit auf eine interessante Reise.

Dompteur Didier Prein präsentiert mit seinen neun Löwen, darunter drei prächtige männliche Tiere, das Highlight des Programms. Eine große Anzahl hochkarätiger Tricks wird temperamentvoll und souverän in rascher Abfolge geboten. Mit dem wahrlich imposanten Bild der am Platz gegen den Käfig hochstehenden Raubkatzen nimmt das Spektakel seinen Beginn. Es folgt eine flott aufgebaute Pyramide aller Tiere in der Manegenmitte. Die Nummer läuft insgesamt in flotter Gangart ab, garniert mit allerlei Fauchen, Pranken schlagen und Scheinangriffen. Verschiedene weite Sprünge, Hochsitzer, Rollover und Teppich sind weitere Elemente der Vorführung. Sprünge der Löwinnen gegen eine Metallplatte hoch oben am Käfig gehören gleichsam zum Repertoire. Effektvolle Hochsitzer der Löwenherren bilden das Schlussbild dieser erstklassigen Darbietung.
Willi Lauenburger steht im Mittelpunkt weiterer Dressurdarbietungen. Zunächst sehen wir den erfahrenen Dresseur mit zehn Hunden im roten Ring. Voller Eifer präsentieren die Vierbeiner ihr umfangreiches Repertoire. Die in Perfektion ablaufende Dressurfolge mit Bauernhoftieren sehen wir im zweiten Teil der Show. Zwei mächtige Ochsen, Schafe, Ziegen, Pony, Hund und zwei Gänse sind in den abwechslungsreichen und kurzweilig vorgetragenen Ablauf eingebunden. Viele interessante Abfolgen und anspruchsvolle Tricks werden in flottem Ablauf souverän präsentiert.

Joy und Chiara Prein begeistern mit hervorragender Rollschuh-Artistik. Mit Können und Ausstrahlung zeigen die Geschwister viele hochkarätige Tricks des Genres. Rasant und elegant erfolgen die zahlreichen Tricks.
Das Team Nogueira bietet mit seinem „Globe of Death“ den finalen Act der Show. In verwegener Manier rasen bis zu drei Fahrer durch die Stahlgitterkugel. Sie bieten eine Menge Nervenkitzel, wenn sie im geteilten Globe ihre Bahnen ziehen.
Das kurze Finale, die Möglichkeiten sind durch die Motoradkugel in der Manege eingeschränkt, versammeln sich noch einmal alle Mitwirkenden im roten Ring. Sie werden lange und lautstark vom restlos zufriedenen Publikum gefeiert. Der Waiblinger Weihnachtscircus bietet seinen Besuchern stets ein sehenswertes Programm in einem exzellenten weihnachtlichen Ambiente.