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Text  und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS UNIVERSAL RENZ
Wesel, 08. Oktober 2011

www.universal-renz.de
Die großen gelb-weißen Zeltpaläste des Circus Universal Renz sorgten auf dem weitläufigen Rasenplatz an der Rheinpromenade in Wesel für interessante Farbtupfer im vorherrschenden grün der Umgebung. Die zahlreichen in der Abendsonne glänzenden silberfarbenen Fahrzeuge des Circus mit der großen roten Beschriftung vervollständigen das imposante Bild.
Mehr als eindrucksvoll wird untermauert, dass der Circus Universal Renz zu den Branchenführern in unserem Land zählt. Dies wird auch durch die Tatsache bekräftigt, dass man stets alle Großtierarten des klassischen Circus mitführt und in die Manege bringt. Der arten- und umfangreiche Tierbestand des Circus findet in geräumigen Stallungen und Freigehegen sein komfortables Unterkommen.

Die Einrichtung von Vorzelt und Chapiteau zeigt sich im gewohnten Look. Der große Verkaufswagen nimmt die linke Seite des Vorzeltes ein, rechts sind einige Sitzgelegenheiten platziert. Durch einen Tunnel geht es ins Chapiteau und hier fällt der große Artisteneingang aus rotem Samt ins Auge. Der neu gestaltete, modern ausgeführte Namenszug des Circus, dessen Buchstaben hinterleuchtet sind, prägt dieses Ensemble.

Elena und Ruslan Urunov eröffnen das bunte Spiel mit ihrer Hohen Schule zu mitreißenden Walzerklängen, in deren Ablauf zwei Barsoi integriert sind. Dies ist ein gelungener Einstieg in das  klassisch präsentierte Nummernprogramm mit dem traditionellen Dreiklang - Artisten Clowns und Tiere.
Ruslan Urunov dirigiert die Barsoi aus dem Sattel zu ihren Tricks, derweil Elena im Dogcart ihr Pferd paradieren lässt. Beschwingt zaubert das  Paar stimmungsvolle, harmonische Bilder in den roten Ring.


Clown Marco schleppt zur Verwunderung von Direktor und "Monsieur Loyal" Daniel Renz seinen Golfsack mit Schlägern in die Manege. Er zeigt sein Können und locht den imaginären Ball in hohem Bogen in einer Tüte ein. Es folgen weitere „Whole in one“, dann beendet ein Treffer in den Scheinwerfer dieses Golfspiel.
Die sympathische Clownesse Angela führt ihren neuartigen, patentierten Geschirrspüler vor, der energiesparend und umweltschonend rein biologisch arbeitet.
In einer gemeinsamen Reprise sind die beiden Auguste in genretypischen, dekorativen Folklorekostümen am Schleuderbrett zu erleben, dass letzendlich unter dem Gewicht, der mit ihrer Leibesfülle kokettierenden, Clownesse zusammenbricht.

Emy Velcova eröffnet mit ihrer Darbietung an den Strapatentüchern den Reigen der Luftnummern in der Kuppel des Renz-Chapiteau. Anmutig und elegant agiert die junge Frau in dekorative Posen und rasanten Abfallern.
Im Herbst seiner Karriere versteht es Meisterjongleur Jack Bremlov aus der goldenen Stadt Prag ausgezeichnet, mit seinem großen Können und einem Augenzwinkern seine Darbietung zu verkaufen. Souverän werden fünf Keulen in vielfältigen Varianten jongliert. Die Manipulationen mit drei Zigarrenkästchen sind der Auftakt zum publikumswirksamsten Teil seiner Darbietung. Dann folgt der Höhepunkt, Jack Bremlov versucht achtzehn Kästchen aufzunehmen und nur durch den Druck seiner Arme zusammen zu halten, was nach einigen „Missgeschicken“ hervorragend gelingt. Von großem Applaus begleitet verlässt ein wahrer Meister seines Faches den roten Ring.

Manuel Alcaraz  führt souverän die hauseigenen drei Elefanten vor, da Daniel Renz jun. an einer Fußverletzung die er sich beim Sport zuzog, laboriert. Die Inderin Maya und die beiden Afrikanerinnen Dehli und Mausi arbeiten in hohem Tempo. Variantenreiche Laufarbeit und akrobatische Tricks folgen in raschem Wechsel und werden ohne Zögern fehlerfrei und perfekt vorgetragen. Der neu hinzu gekommene zweite indische Elefant wird in Kürze in die Nummer integriert.
Die junge Laura Urunov ist mit zwei Solodarbietungen zu sehen. Zunächst präsentiert sie sich mit Hula-Hoops in einer jugendlich frisch gestalteten Kür. Charmant und gekonnt lässt die sechzehnjährige Artistin die Reifen in vielerlei Varianten um ihren Körper kreisen.
Im zweiten Programmteil lenkt sie eine rasant umherwirbelnden Hundemeute zu ihren Tricks. Pudel der verschiedensten Größen und Barsoi sind in ihrem unbändigen Spieltrieb eifrig dabei, ihr Können zu zeigen. Diese ganz klassisch im Stil des russischen Circus gestaltete Nummer ist von Präzision und hohem Tempo gepaart mit Trickreichtum geprägt.

Die Direktion des Hauses präsentiert in bewährter Weise die verschiedenen  Dressurdarbietungen. Zunächst ist es die charmante Patricia Renz  die schwungvoll agierend die Freiheitspferde in die Manege bringt. Fünf prächtige Friesen zeigen unter ihrer eleganten Peitschenführung in spielerischer Manier ihre Lauffiguren.
In der Pause wurde der Zentralkäfig errichtet und Daniel Renz präsentiert in seiner unnachahmlichen Weise seine drei Tiger. Hochsitzer, Teppich und Futterabnahme werden vom Direktor, der seine Tiere mit spielerisch wirkender Leichtigkeit vorführt, genauso präsentiert, wie der Tiger der nur durch das zeigen der „roten Karte“ dazu gebracht werden kann, die Manege wieder zu verlassen.
Auch die Präsentation der fünf Kamele liegt derzeit in den souveränen Händen von Daniel Renz. Die fünf Trampeltiere ziehen ihre Bahnen, während der Chef mit großer Geste in der Manegenmitte ihre Abläufe schwungvoll dirigiert. Selbstverständlich folgen als Da Capo die Lamas, die eine Runde zwischen Logen und Gradin laufen.
Reni Toth tanzt auf dem straff gespannten Silberdraht. Anmutig versteht es die junge Frau, sich und ihr Können in Szene zu setzen.

Elena und Ruslan Urunov verblüffen in einem weiteren Auftritt die Zuschauer mit ihrem flotten Quick Change. Ein stimmiger Ablauf, getragen von sehr gut gewählter Musik, erstklassig designete Kleider werden in rasanten Tempi gewechselt. Natürlich wechselt auch der männliche Part des Duo zweimal den Anzug und wie allgemein Usus, endet diese Modenschau in großer Abendgarderobe.
Die vier Simbabwe Boys, zeigen kraftvolle  typische Tricks afrikanischer Springertruppen. Begeisterung kommt im Zuschauerraum auf bei ihren ästhetischen und schnell vorgetragenen Aktionen am chinesischen Mast. Ständig in Bewegung und zu rhytmischer Musik tanzend füllen sie die buntbeleuchtete Manege.
Last, but not least, präsentiert uns das Duo Kovatchevi eine Washingtontrapez-Arbeit der Sonderklasse. Zurecht als Finalnummer gesetzt, erleben wir David sowohl solo, als auch im Zusammenspiel mit seiner Partnerin Emy in vielfältigen attraktiven Balancen und Abläufe, sowohl am ruhenden, als auch am weit ausschwingenden Requisit.
Zum großen Finale treten noch einmal alle Artisten in die Manege und nehmen den wohlverdienten Applaus des begeisterten Publikums entgegen. Nach dem sich die Manege geleert hat, verabschiedet Direktor Daniel Renz auf der Piste stehend sein Publikum. Zahlreiche  „Tschüs-Rufe“ und mit dem einen oder anderen Besucher ein paar Worte wechselnd, verharrt er, bis der letzte Gast das Chapiteau verlassen hat.
Direktor Daniel Renz und seinem Team ist es wiederum gelungen, ein attraktives leistungsstarkes klassisches Circusprogramm zusammen zu stellen. Bereits heute darf man auf den kommenden Weihnachtscircus des Circus Universal Renz in Duisburg gespannt sein, mit einer in weiten Teilen neue Show.