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Text und Fotos Friedrich Klawiter
LIMBURGS KERSTCIRCUS
Sittard, 26. Dezember 2015

www.limburgskerstcircus.nl
Zum zweiten Mal fand der „Limburgs Kerstcircus“ unter der Ägide von Rob Ronday auf dem angestammten Gelände in Sittard statt. Ihm zur Seite steht mit Rat und Tat das niederländische Circus-Urgestein Alberto Althoff und die Mannschaft vom Circus Renaissance.
Wie in allen Jahren zuvor waren die Zeltanlagen auf dem Circusplatz am Rande der Fußgängerzone aufgebaut. Erstmals griff man auf moderne Zeltanlagen eines bekannten niederländischen Zeltverleihers zurück.
Die vom Circus Renaissance bekannte nostalgisch gestaltete Fassade empfängt die Besucher und das unmittelbar dahinter aufgebaute Vorzelt wartet mit einer gemütlich-festlichen Atmosphäre auf. Ein großer weiß lackierter antiker Circuswagen bildet das Herzstück der Restauration. Zahlreiche hervorragend gestaltete, mit nostalgischen Circusmotiven liebevoll bemalte Verkaufsstände nehmen eine Längsseite des Zeltes ein. Eine im gleichen poetisch verspielten Stil gehaltene antike Circusfassade gibt dem gemütlichen Circus-Café seinen Rahmen. Ein Kinderkarussell und eine historische Circusorgel komplettieren die Einrichtung. Die reiche geschmackvolle Weihnachtsdekoration verleiht dem gesamten Gastrobereich das nötige festliche Ambiente.
Im Chapiteau setzt sich die überaus stimmungsvolle Gestaltung fort. Die Logenbrüstungen sind mit gemustertem Stoff verkleidet und mit beleuchteten Girlanden aus Tannengrün dekoriert. Ein großes, hoch aufragendes Schalensitzgradin steht für die Besucher bereit und vor dem riesigen Artisteneingang haben zwei große Weihnachtsbäume ihren Platz.

Die aktuelle Produktion stand unter dem Motto „Magic Moments“ und mit selten erlebter Konsequenz wurde das Thema über die gesamte Dauer der Show umgesetzt.
Ein hoher runder Vorhang verdeckt zu Beginn die Manege. Nachdem er von Clownesse „Blue“ und einem „Zuschauer“ emporgezogen wurde, fällt der Blick auf die Schar der Artisten, die von „Magier“ Rob Rondyay zum Leben erweckt wird. Die Szene mündet in ein turbulentes Charivari.
Magisch geht es sogleich weiter mit „Laserman“ Marco Lorador. Das im traditionellen Circus exotische Genre wird begeistert aufgenommen. Abwechslungsreich formen die in allen Farbschattierungen leuchtenden Lichtstrahlen ihre Muster.
Justin Ronday zaubert das Ballett des Studio Hellenbrand, die Tänzerinnen sorgen mit ihren temperamentvollen Auftritten mehrfach für gelungene Übergänge zwischen den Darbietungen, und Clownesse „Blue“ in den roten Ring. Diese verteilt Luftballons an Logenbesucher und fordert einen solchen auf, in der Manege in einen überdimensionalen Ballon zu steigen. Im Innern verwandelt sich der „Gast“ in den Clown „Red“.
Die weiteren Reprisen Von „Red & Blue“ beschäftigen sich ebenfalls mit Magic. Aus einem großen Geschenkkarton werden zunächst eine Puppe, dann ein kleiner Hund und schließlich die Tochter des Paares hervorgezaubert. In Art eines Hütchenspiels manipuliert „Red“ drei Töpfe auf einem liebevoll als Herd gestalteten Requisits und wechselweise werden Kohlköpfe und der Kopf von
„Blue“ sichtbar. Ihr Spiel mit Seifenblasen verzaubert das Publikum dank seiner erstklassigen Präsentation. Im letzten Auftritt münden diverse Manipulationen mit Luftballons in eine „schwebende Jungfrau“.


Emiliano Jarz präsentiert seine erstklassige Pferdefreiheit mit acht andalusischen Blauschimmeln. Der Meisterdresseur lässt in seinem unverwechselbaren Stil und mir großer Souveränität die unterschiedlichen Figuren ablaufen. Ruhig und fehlerfrei werden die Touren ausgeführt und prächtige Da Capo Steiger beschließen den gelungenen Auftritt.
Als weitere Darbietung mit Tieren arbeitet das Duo Shmarlovski mit seinen Papageien. Die  fröhliche, im Piraten-Look präsentierte Nummer beginnt mit verschiedenen Tricks kleinerer Sittiche. Sie rollen u..a. auf Kugeln, schaukeln, fahren Karussell und nutzen ein Karussell. Im zweiten Teil des Auftritts sind drei Aras mit ihrem Können zu erleben. Sie fahren Rad, Roller und Rollschuhe und sortieren farbige Ringe nach ihrer Größe. Die eleganten lautlosen Flüge der prächtigen Vögel über das Gradin faszinieren wie stets das Publikum.
Miss Jessica präsentiert eine veritable Säbelbalance. Gekonnt überwindet die Artistin die hohe Leiter in mehreren Durchgängen mit verschiedenen Schwertern auf dem Munddolch. Besonders effektvoll sind die hell lodernden Flammen an der Leiter.

Yuri Caveagna und seine Partnerin sind in zwei Auftritten zu erleben. Zunächst sehen wir die sympathischen Artisten als versierte Kunstschützen und Messerwerfer. Mit der Armbrust werden die verschiedenen Ziele, inklusive des „Tell-Schuss“ sicher getroffen. Genauso sicher finden die Messer ihr Ziel im Brett und umrahmen dicht den Körper der Partnerin. Die abschließende Serie Würfe auf das rotierende Messerbrett lässt die Besucher den Atem anhalten.
Im zweiten Programmteil folgt die furiose Darbietung auf der Rola-Rola. Sicher und gekonnt erfolgen die verschiedenen Balancen, wie z. B. eine dreihundertsechzig Grad Pirouette auf dem Brett, Wechsel in den Handstand oder der Aufbau eines Turmes von acht Bänkchen auf dem Rola-Brett. Abschließend bilden sechs Ringe und zwei Rollen die hohe und labile Unterlage für das Rollbrett.
Ebenfalls mit zwei Darbietungen ist das „Team Havanna“ im Programm vertreten. Am Chinesischen Mast werden in kraftvoller Manier die Genre typischen Abläufe gezeigt. Zu Beginn des zweiten Teils sehen wir eine Kombination von Handvoltigen und Trampolinakrobatik. An den beiden Schmalseiten eines großen Trampolin sind auf hohen Gerüsten Fänger platziert. Die Flieger wechseln entweder direkt zwischen den Positionen oder nutzen das Trampolin für weitere Saltos und Pirouetten.

Kim Kenneth ist im ersten Programmteil mit seinen bekannten Groß-Illusionen zu erleben. Routiniert präsentiert er mit seiner Partnerin Jessica und weiteren Assistentinnen seine Tricks.
Mit besonderem Stolz kündigt Direktor Rob Ronday, der die Show in gewohnter Weise als sympathischer und eloquenter Manegensprecher moderiert, den Auftritt seines Sohnes Justin an. Der junge Mann lässt, zusammen mit einem Zuschauerkind, einen Tisch schweben, sprengt seine Fesseln und zeigt eine Groß-Illusion mit einer Fluchtkiste.
David Hammarberg arbeitet seineLuftdarbietung im Schwarzlicht. Die zahlreichen Tricks am Standtrapez finden Ergänzung in weiten Flügen an Bungee-Bändern. Leider wurde der Auftritt durch den gleichzeitigen Aufbau einer kleinen Wassermanege beeinträchtigt.
Auf einer Plattform inmitten des Wassers zeigte das Trio „Golden Statue“ seine Adagio-Akrobatik. Elegant und kraftvoll werden die verschiedenen Posen der „lebenden Skulpturen“ ausgeführt.
Im großen Finale steigen die bunt illuminierten „tanzenden Fontänen“ in die Kuppel und alle Artisten nehmen auf der Piste ihre Aufstellung ein. Direktor Ronday stellt sein Ensemble noch einmal vor und verabschiedet ein überaus zufriedenes Publikum. Er verspricht eine Neuauflage des Events zum nächsten Weihnachtsfest und mit ausdauerndem Beifall danken die zahlreichen Besucher für eine gelungene Vorstellung in höchst ansprechendem Rahmen.