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Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS ROLINA
Biedenkopf, 11. November 2017

Der Circus Rolina von Fredy Ortmann war in den letzten Wochen in Hessen auf Tournee. Beim Gastspiel in Biedenkopf ergab sich für uns die Gelegenheit den Circus zu besuchen.
In einem lebhaften Gewerbegebiet mit zahlreichen Supermärkten war der Circus dekorativ aufgebaut. In der anbrechenden Dämmerung des regnerischen Tages funkeln zahlreiche Lichterketten am Chapiteau, dem Zaun und der Kasse und laden zum Besuch des schmucken Unternehmens ein.
Der Kassenwagen steht auf einer Ecke des Circusplatzes direkt an einer Straßenkreuzung und wird vom weißen Frontzaun flankiert.
Ein blau-gelbes Vier-Masten-Zelt ist die Spielstätte des Circus. Auf ein Vorzelt musste hier verzichtet werden und so steht der Verkaufswagen der Circusrestauration direkt vor dem Chapiteau. Hinter dem Hauptzelt wurde der große Stall, der den zahlreichen Pferden, Kamelen und Exoten eine komfortable Unterkunft bietet, platziert. Geräumige Freigehege sind für die Vierbeiner selbstverständlich auch vorhanden. Der umfangreiche Fuhrpark nimmt den übrigen Raum ein. Die Wagen sind weiß lackiert, die Fahrgestelle blau abgesetzt, und in großen Lettern mit dem Circusnamen beschriftet.
Beim betreten des Spielzeltes fällt den Besuchern gleich der große ins Auge. Elegant gestylt und mit goldfarbenen Borden verziert beherrscht er den Raum. Die Logen sind in weiß und rot gehalten, dekorativ gestaltet und mit komfortablen Stühlen ausgestattet. Ein Bankgradin ergänzt das Sitzplatzangebot.
Die komplett mit LED-Scheinwerfern bestückte Lichtanlage ist an vier Traversen zwischen den Masten montiert.

Direktor Fredy Ortmann übernimmt in der Vorstellung den Part des Sprechstallmeisters, den er souverän ausfüllt.
Juniorchef Andy Ortmann eröffnet den bunten Reigen mit einer veritablen Dressur-Darbietung. Zunächst sind zwei Zebras mit ersten Abläufen zu sehen und bald kommen vier prächtige Kamele hinzu. Vielfältige Lauffiguren werden von den beiden, in Optik und Temperament stark unterschiedlichen Rassen in einem harmonischen Ablauf gezeigt. Volten, Fächer und Gegenläufe lässt der erfahrene Tierlehrer in erstklassiger Weise ausführen.
Nachwuchsartistin Leana beherrscht bereits ein beachtliches Können mit den Hula Hoop Ringen, dass mit sicher und mit Eifer präsentiert.
Gleich darauf arbeitet Cindy Frank ihre temperamentvolle Hula Hoop Darbietung und lässt die Ringe in vielerlei Formationen um ihren Körper kreisen.
„Magst du Honig?“ fragt der Chef des Hauses gibt damit das Startzeichen zum Bienchen-Entrée. Die Auguste „Champy“ und „Alwin“ treiben in munterem Spiel die bekannten Scherze während Fredy Ortmann den seriösen Part übernimmt.
„Champy“ sehen wir in weiteren Reprisen, z. B. mit einem Stoffhund, der durch einen Reifen springen soll. Unterstützung findet er hierbei durch den jüngsten Spross der Familie, den dreijährigen Sonny.

Toni & Cindy bieten einen harmonischen Duo-Auftritt an den Strapaten. Kräfte zehrende Solotricks werden gekonnt mit weiten gemeinsamen, die Kuppel füllenden Flügen beider Artisten kombiniert.
Vor der Pause präsentiert Andy Ortmann eine weitere erstklassige Dressur-Darbietung. Vier Lamas ziehen ohne jede Scheu ihre Bahnen in der Manege und zeigen ihr erlerntes Können. Ihnen folgen vier Esel, die eine Reihe Lauffiguren beherrschen. Vier mächtige Rinder kommen hinzu, umrunden die Esel und nehmen ihre Plätze auf Podesten ein. Ein an der Piste abliegendes Kamel wird von den Lamas rasant übersprungen.
Der zweite Teil des Programms beginnt mit Freiheitsdressuren. Tony Ortmann präsentiert zunächst zwei, mit weiß-blauen Puscheln geschmückte Friesen in einem abwechslungsreichen Ablauf. Eine reiche Auswahl verschiedener Figuren wird gekonnt ausgeführt. Anschließend sind vier braune Shetland Ponys in einem munteren Ablauf zu erleben. Beim abschließenden Barriere springen „trickst“ eines der Pferdchen, sehr zu Freude der Kinder auf den Rängen, den Vorführer ein ums andere Mal aus.

Noch einmal sehen wir Cindy Frank im roten Ring. Auf einem Piedestal arbeitet die sympathische junge Frau ihre Kautschuk-Darbietung. Eine Reihe attraktiver Tricks wird gekonnt in einem harmonischen Ablauf dargeboten.
Als Finalnummer sehen wir die Jonglage der Gebrüder Ortmann. Mit silbernen Keulen erfolgen vielerlei Routinen und sicher ablaufende Passings. Souverän werden die Requisiten gehandhabt. Im zweiten Teil ihres Auftritts zeigen die Brüder ihr Können mit Ringjonglagen. Den Höhepunkt und effektvollen Abschluss der Darbietung bildet die Jonglage mit Fackeln.
Im stimmigen Finale stellt Direktor Fredy Ortmann seine Familienangehörigen noch einmal vor und bedankt sich beim Publikum für den lebhaften und herzlichen Applaus.
Gute traditionelle Unterhaltung einer Circusfamilie in einem ansprechenden Ambiente mit vielen gepflegten Tieren – die Familie Ortmann versteht es bestens ihr Publikum zufrieden zu stellen.


http://www.cirque-amar.fr/