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Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS RENZ INTERNATIONAL
Düsseldorf, 14. März 2015

www.kerstcircus-denbosch.nl
In diesem Jahr bereist Franz Renz mit seinem schönen und großen Circus wieder einmal einige Städte in Deutschland, nachdem man im vergangenen Jahr ausschließlich in den Niederlanden gastierte. In Düsseldorf war der Circus auf dem innerstädtischen Staufenplatz aufgebaut.
Eindrucksvoll präsentiert sich dieser stattliche Circus seinen Besuchern. Die einladend gestaltete, mit zahlreichen Circusmotiven bemalte, prächtige Fassade beherrscht die Front, die mit einem romantischen Zaun mit Lichterbögen und einem weiteren, aufwändig bemalten Sattelauflieger komplettiert wird.
Gelb und hellblau sind die Hausfarben des Circus Renz International. Sie sind durchgängig auf Zeltanlagen und Fahrzeugen zu finden. Der in einem kräftigen rot ausgeführte Namenszug leuchtet einem allenthalben entgegen.
Am modernen, hohen Chapiteau  reicht die Plane bis zu den Mastspitzen empor und eine langgestreckte Kuppel bildet den Abschluß. Gekrönt wird die Konstruktion von Fahnen und Leuchtelementen. Ein optisch passendes, zweimastiges Vorzelt ist über einen Tunnel mit dem Spielzelt verbunden und ein riesiger, eindrucksvoller Verkaufswagen beherbergt die Circusrestauration.
Viele Sattelauflieger bilden den umfangreichen Fuhrpark des Circus und zehn moderne, mit einem auffälligen Dekor versehene und vielen verchromten Anbauteilen herausgeputzte Zugmaschinen sind in einer langen Reihe aufgefahren.
Die Ställe für die drei indischen Elefanten des Circus sowie für die zahlreichen Pferde und Exoten nehmen zusammen mit den großzügig abgesteckten Paddocks die rechte Platzseite ein, während die linke Seite den zahlreichen Wohnwagen der Familie Renz und der engagierten Artisten vorbehalten ist.

Das Chapiteau ist im Innern dunkelblau und zeigt ein Dekor aus unzähligen weißen und roten Sternen. Ein sechsreihiges Schalensitzgradin steht für die Besucher bereit. Die edlen Logen und der große, den Raum beherrschende Artisteneingang sind in einheitlichem Look, aus dunkelrotem Samt mit goldenen Bordüren, gehalten.

Doch der Circus Renz International beeindruckt nicht nur mit einem erstklassigen äußeren Rahmen, Franz Renz und seine Familie sind hervorragende Artisten und Tierlehrer, die ein mitreißendes klassisches Circusprogramm bieten. In dieser Saison führt erstmals die junge Generation Regie und verleiht dem Programm einen modernen Touch. Die musikalische Begleitung zeigt sich stark verändert und verjüngt und auch die Präsentation der Show wurde erneuert. Germano Renz glänzt mit dynamischen und modern präsentierten Ansagen aus dem Off.
Temporeich und spektakulär beginnt die Show mit der Schwungseil-Darbietung von Scarlett Renz. Mit einem strahlenden Lächeln präsentiert die junge Frau ihre umfangreiche Trickfolge, die in einer Vielzahl erstklassiger Abfaller gipfelt.
Im weiteren Verlauf der Show präsentiert die versierte Artistin in turbulentem Ablauf ihre Hundemeute. Sowohl Vierbeiner als auch ihre Vorführerin strahlen Begeisterung und Spielfreude aus und die fröhliche Präsentation lässt den Funken auf das Publikum überspringen. Vielfältige Sprünge und Pirouetten absolvieren die Hunde perfekt und schließlich ergänzen zwei Ponys die Gruppe und mit Elan agieren die Hunde als Reiter.
In einer dritten Darbietung brilliert Scarlett Renz am Ringtrapez. Gekonnt wird die umfangreiche Trickfolge gearbeitet. Eine Vielzahl eleganter Haltetricks wechselt mit rasanten weiten Flügen in der Kuppel ab. Ein eindrucksvoll ausgeführter Fersenhang krönt den Auftritt.

Benjamin Pfeiffer aus Berlin jongliert mit Keulen. Eine umfangreiche Abfolge unterschiedlichster Routinen beherrscht der sympathische Artist in erstklassiger Ausführung. Sicher und routiniert werden die Muster ausgeführt. Besonders effektvoll ist die Jonglage mit fünf beleuchteten Keulen im abgedunkelten Zelt. Diese Requisiten werden per PC mittels eines eingebauten Chip gesteuert, so dass sie „selbstständig“ ihre LED-Leuchten ein- und ausschalten sowie Farbwechsel durchführen.
Germano Renz ist mit verschiedenen Reprisen für den Humor zuständig. Einen überdimensionalen Luftballon pumpt der Clown mittels eines Gebläses so weit auf, dass er komplett hinein steigen kann. Im zweiten Programmteil sehen wir ihn ein weiteres Mal mit vier Mitspielern und den bekannten „vier Stühlen“.
Miss Georgina arbeitet eine temperamentvolle Darbietung an den Tuchstrapaten. Kraftvoll erfolgen die Tricks und mit weiten Flügen füllt die versierte Artistin die weite Kuppel des Chapiteau. Eine Reihe riskanter Abfaller wird gekonnt ausgeführt und prägt die Nummer.


Das Rückgrat des Programms bilden die erstklassigen Dressurdarbietungen der Familie Renz. Zunächst bringt Anthony Renz je drei Kamele und weiße Araber in den roten Ring. Unter seiner gekonnten Peitschenführung laufen die verschiedenen Figuren schwungvoll ab. Sein Bruder Franz jun. präsentiert drei Pferde im Schwarzlicht. Die Hengste tragen fluoreszierende, den gesamten Körper bedeckende „Kostüme“, die in orange und grün leuchten. Im abgedunkelten Zelt entsteht so eine mystische Stimmung, in der die Pferde ihre Aktionen darbieten.
Direktor Fanz Renz und seine drei großen indischen Elefanten bilden vor der Pause ein Highlight des Programms. Ruhig und souverän leitet der Dompteur die mächtigen Dickhäuter zu ihren zahlreichen Tricks. Laufarbeit und Aktionen auf den Tonneaus erfolgen flott und ergänzend dazu werden verschiedene Hochsitzer und abliegen geboten.
Mit einer rasanten reiterlichen Darbietung sind Anthony und Bernardo Renz gemeinsam zu erleben. Temperamentvolle Jockeyreiterei kennzeichnet den ersten Teil des Auftritts. Anschließend glänzt Anthony als Jongleur zu Pferd. Sicher werden die Routinen mit Keulen ausgeführt. Pasings vom galoppierenden Pferd zum Partner in der Manege gehören gleichfalls zum Repertoire der Brüder. Neu einstudiert ist der Schlusstrick. Auf den Rücken zweier dicht hintereinander laufender Kaltblüter stehen die Brüder, Anthony auf dem vorderen Pferd mit dem Rücken zur Laufrichtung, und passen sich die Keulen geschickt zu.

Germano Renz arbeitet eine interessante Melange aus Fakir-Show und Kubusjonglage. Zu Rammstein-Songs bilden hell lodernde Flammen auf einem Tisch den Rahmen für die ersten Aktionen. Mit einer Schleifhexe werkelt der Künstler an einer Metallplatte auf seiner Brust und lässt einen vertiablen Funkenregen aufstieben. Hernach werden meterhohe Feuersäulen in die Kuppel gespuckt. Im weiteren Verlauf des Auftritts jongliert Germano Renz mit einem Röhrenkubus, wobei auch an dessen Spitze helle Flammen brennen.

Das Duo Galaxy, Markus Köllner und seine Partnerin, bietet das finale Highlight der Show mit ihrer Arbeit auf dem Wheel of Death. Mit viel Schwung wird trickreich und nervenstark im und auf dem schnell rotierenden Rad Action geboten. Mit einem spektakulär verkauften Blindlauf auf der Außenbahn erreicht die Darbietung ihren Höhepunkt.
Das stimmungsvoll gestaltete Finale vereint alle Artisten in der Manege und Manegensprecher Germano Renz stellt die Mitwirkenden noch einmal vor und mit einer ansprechenden Choreographie verabschiedet sich das Ensemble aus der Manege.
Das abwechslungsreiche, leistungsstarke und erstklassig präsentierte Programm wird von den Besuchern begeistert aufgenommen und auch das gepflegte Erscheinungsbild des Unternehmens trägt sehr zum Gelingen der Show bei. Der Circus Renz International bietet  klassischen Circus in erstklassiger Weise dargeboten von einer großen, engagiert arbeitenden Circusfamilie..