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Text und Fotos Friedrich Klawiter
MANNHEIMER WEIHNACHTSCIRCUS
Mannheim, 05. Januar 2019  

www.circus-cristallo.de
Zum ersten Mal veranstaltete Amando Frank mit seinem neu gegründeten „Circus Cristallo“ Weihnachtscircus in Mannheim. Mit einer höchst unterhaltsamen, flott und modern in Szene gesetzten Show in einem erstklassigen Umfeld und sehr guter Zuschauerresonanz gelang die Weltpremiere nach Maß.
Auf dem städtischen Festplatz war der schmucke Circus aufgebaut. Fabrikneue große Zeltanlagen italienischer Produktion beherrschen den Circusplatz. In strahlendem weiß mit einem dezent-eleganten spiralförmigen Dekor in zartem grau und einem matten Goldton ziert die hoch bis zu den Mastspitzen reichende Plane, die am Rondell bogenförmig weit nach außen ragt. Ein lange Kuppel erstreckt sich am Chapiteau bis zwischen die Mastpaare und das zweimastige Vorzelt wird von einem hohen Gittermastbogen überragt. Hohe Zaunelemente, die mit Spannbändern die das Logo des Circus zeigen, gestaltet sind bilden die attraktive Front, die von einem Container mit den Kassenschaltern flankiert wird.  Ein breites Portal in der Fassade öffnet, unter einem Zeltdach hindurch, den Weg zum Foyer, der mit einem roten Teppich ausgelegt ist. Weiße Kugelleuchten und edle rote Taue zwischen blinkenden Messingstützen säumen ihn und große Türen gewähren Einlass ins Foyer. In der Dunkelheit funkelt der Circus mystisch im Schein zahlreichen Scheinwerfern, die regelmäßig die Farben wechseln.
Roter Teppich und geschmückte Weihnachtsbäume schaffen die notwendige Atmosphäre im Foyer. Lange Verkaufstheken und ein Airstream-Camping mit einer Grillstation bilden die Circusrestauration. Mit schwarzen Hussen bezogene Biertischgarnituren und Stehtische strukturieren den Raum.
Ein modernes Schalensitzgradin füllt das Spielzelt zu größten Teilen und zwei Reihen Logenstühle komplettieren das Platzangebot. Eine große Gardine aus dunkelrotem Samt bildet den Artisteneingang.

Die vier Tänzerinnen des ukrainischen Balletts starten die temperamentvoll die Show in üppigen Kostümen a la „Karneval in Rio“, während der kleinwüchsige Moderator Roland Hofer - „der kleinste Moderator der Welt“ - eloquent mit sonorer Stimme das „hochverehrte Publikum“ willkommen heißt. Das Artisten-Ensemble gibt derweil Kostproben seines Könnens.
Mit einer Luftnummer am Kronleuchter startet die Nummernfolge. Ninja Riedesel, zu Beginn des Auftritts mit einer phantasievollen venezianischen Maske und großen goldenen Federflügel ausgestattet, bietet anmutig ihr Können in der Kuppel.
Im zweiten Teil der Show sehen wir die sympathische junge Frau wieder. Gekonnt und elegant präsentiert sie ihren Hula Hoop Act. In vielerlei Varianten kreisen die silbernen Reifen um ihren Körper.
Gleichfalls mit zwei Darbietungen ist Anelia Krachinova im Programm vertreten. Zunächst sehen wir ihre temperamentvolle Arbeit mit Frettchen. Die kleinen Nagetiere wuseln in einer Küchenkulisse umeinander, überwinden Hürden, erobern Töpfe und transportieren Äpfel in ein Vorratsgestell. Wenig später folgen der Tierlehrerin sechs Hauskatzen in den roten Ring. Sie sitzen auf ihren Podesten hoch, balancieren über eine Stange, rollen auf einem Ball und beherrschen eine Reihe weiterer Tricks.

Direktor Amando Frank zeigt sein Können auf de Rola Rola. Sicher und souverän präsentiert er die abwechslungsreiche Trickfolge. Er jongliert mit Bällen, springt Seil und steigt durch Ringe. Schließlich türmen sich fünf Bänkchen unter seinen Füßen auf der Rola zu einem fragilen Gebilde.
Großen Anteil an der gelungenen Show haben die Tony Tonito Clowns. Mit pointiertem Spiel präsentieren sie ihre vielseitigen Auftritte. Beim Versuch eine Flasche auf einem Stab zu balancieren wird Tony Tonito vom zweiten August übertöpelt. Solo sehen wir ihn mit Popcorn hantieren und mit zwei Zuschauern wird „Motorrad“ gefahren. Stimmungsvolles musizieren auf Saxophonen überbrückt einen Umbau und mit viel Temperament geht es am Trampolin zur Sache. In bekannter Weise bietet Tony Tonito Kaskaden am Sprungturm sowie Saltos und Pirouetten auf dem elastischen Tuch. Schließlich versucht sich der Clown als Dompteur, doch sein prächtiges, eigenwilliges (Kostüm)-Kamel zeigt sich nicht sehr folgsam.

Die „Flying Regio“ begeistern mit erstklassiger Luftakrobatik. Die umfassende Trickfolge wird von den vier „fliegenden Menschen“ erstklassig ausgeführt und effektvoll steigert sich der Schwierigkeitsgrad der Tricks permanent bis hin zum dreifachen Salto. Eine gelungene Passage beschließt den Auftritt.
Eine hervorragende Handstand-Equilibristik bietet Christina Harlova. Die erstklassigen Tricks werden in exzellenter Ausführung geboten und mit flüssigen Übergängen geschmeidig verbunden.
Spektakulär geht es zu beim „Globe of Death“ der „Los Nablos“. Verwegen donnern die Fahrer aus dem Team von Alex Ramien durch die Kugel und bieten Motorradartistik „at its best“. Anspannung und feuchte Hände auf den Rängen sind garantiert werden Loopings und Fahrten auf kreuzenden Bahnen das Geschehen im Globe bestimmen.
Mehrfach tritt das ausgezeichnete Ballett im Verlauf der Show mit seinen gekonnten Auftritten in Erscheinung. Moderne und schwungvolle Choreographien kennzeichnen die temperamentvollen Tanzeinlagen und hervorragende, aufwändige Kostüme bieten die notwendigen Show-Effekte.
Das große Finale aller Mitwirkenden bietet den vier Girls noch einmal Gelegenheit zu einem erstklassigen Auftritt. Das zahlreich erschienene Publikum zeigt sich vom Gebotenen begeistert und feiert das Ensemble mit langanhaltendem Beifall. Moderator Roland Koch und Direktor Amando Frank danken für den Besuch und verabschieden sich mit dem Versprechen, im nächsten Dezember mit einer völlig neuen Show zurück zu kehren.