Text und Fotos Friedrich Klawiter                                                 
LUDWIGSHAFENER WEIHNACHTSCIRCUS
Ludwigshafen, 29. Dezember 2012

www.ludwigshafener-weihnachtscircus.de
Zum zehnten Ludwigshafener Weihnachtscircus hatte die Familie Riedesel ihre Zeltanlagen auf dem Circusplatz der Industriestadt am Rhein aufgebaut. Zum großen Jubiläumsgastspiel war der Circus festlich geschmückt.
Der, mit dekorativen Circusmotiven bemalte Kassenwagen ist das beherrschende Element in der Front. Ein mit Lichtbögen versehener und mit zahlreichen Weihnachtsbäumen dekorierter Stakettzaun empfängt die Besucher. Ein blaues Vier-Masten-Chapiteau ist die Spielstätte des Circus und ein optisch passender Zweimaster dient als Vorzelt. Die weißen Materialauflieger und die Wohnwagen sind in exakter Formation ringsum aufgefahren.
Das Vorzelt ist mit Teppichboden ausgestattet und geschmackvoll mit Weihnachtsdekoration geschmückt. Zahlreiche Stände halten mancherlei kulinarische Leckereien bereit.
Für die Besucher steht hinter den weißen Logen ein hoch aufragendes Holzbankgradin zur Verfügung. Ein dekorativer Artisteneingang aus rotem Samt, reich mit goldenen Bordüren verziert, komplettiert die Einrichtung. Die moderne, mit LED-Scheinwerfern bestückte, Lichtanlage ist an zwei Quertraversen zwischen den Masten installiert.

Im Clownskostüm begrüßt Alfred Riedesel die Zuschauer und mit einer kleinen Geschichte beginnt die Vorstellung. Eine „gute Fee“ erscheint in der Manege, berührt mit ihrem Zauberstab eine junge Frau, die in einem grauen Arbeitskittel die Manege ausfegt –  schwups, trägt diese ein goldenes Kleid und tritt ins Rampenlicht.
Mit dieser Einleitung beginnt die Taubenrevue von Miss Janina. Die gefiederten Artisten laufen eine Leiter empor, kreisen in einem Ring, fahren Karussell und  dergleichen mehr. Zum Schlusskompliment versammelt die charmante Artistin ihre Manegenpartner in einem großen geschmückten Korb.
Alejandro Raluy schwebt scheinbar schwerelos an den Strapatentüchern durch die Kuppel des Chapiteaus. Weite, elegante Flüge kombiniert der spanische Artist mit kraftvoll ausgeführten Haltetricks in perfekter Symbiose zu einem ästhetischen Kunstwerk.
Seine Partnerin Valentyna arbeitet in einem Katzenkostüm eine stimmungsvoll choreographierte Kontorsions-Darbietung. Bewegungsabläufe der Tiere werden treffend immitiert. Nahtlos geht dieser Auftritt in die Katzendressur über, die das Duo gemeinsam präsentiert. Im Gegensatz zu den meisten anderen Katzendressuren warten die Tiere gemeinsam völlig frei auf einem Kissen auf ihren jeweiligen Einsatz. Die Trickfolge beinhaltet weite Sprünge, Sprung aus größerer Höhe auf ein Kissen sowie verschiedene Balancen über einen Balken. Mit einem Sprung durch den Feuerreifen schließt die Darbietung ab.
Im weiteren Verlauf des Programms sehen wir Valentyna mit einer dynamischen Kür am Ringtrapez. Vielerlei Abfaller und Pirouetten arbeitet die junge Frau in rascher Folge.
Die weiteren Dressurnummern werden von Rinaldi de Larosch präsentiert. Zunächst ist es an drei Ziegen ihr Können zu zeigen. Bereitwillig klettern die Vierbeiner auf ihre Postamente, blancieren und zeigen sich als geschickte Springer. Mit einem „Vorwärtssteiger“ verabschieden sie sich aus der Manege. Zwei junge Jagdhunde haben im Ludwigshafener Weihnachtcircus ihr Manegendebüt. Mit großer Spielfreude wird das umfangreiche Repertoire sicher vorgetragen.

Mit der „Restaurant-Szene“ haben die Clowns Tommy und Alfred Riedesel die Lacher auf ihrer Seite. Versiert werden die Gags des bestens bekannten Entrees geboten und die Spaghetti werden in üblicher Weise auf einem Besen serviert. Im zweiten Programmteil versucht sich Alfred Riedesel als Messerwerfer und bittet einen Logenbesucher als Zielobjekt zu assistieren.

Das ukrainische Duo Paschenko ist mit seinen Auftritten zwei Mal in der Manege präsent. Zum einen ist die kraftvolle Partnerakrobatik an den Strapaten zu erleben. Nach einigen raumgreifenden Flügen beider Artisten folgt eine Vielzahl kraftzehrender Partnertricks in der Luft.
Die Hand-auf-Hand Nummer des Duo besticht durch exakte und scheinbar mühelose Ausführung selbst der anstrengendsten Abläufe. Viele perfekte Handstände und Einarmer auf Händen, Schultern und Kopf des Untermanns ausgeführt, wirken schwerelos und leicht.
Den zweiten Programmteil eröffnet Maria Bizzarro mit ihren gewagten Säbelbalancen. Die sympathische Artistin, aus vielen Saisons in Circussen hierzulande – z. B. Universal Renz – bestens bekannt, präsentiert ihr Können mit großer Ausstrahlung. Nervenkitzel pur, wenn sie einen Feuerkelch auf dem Knauf eines Schwertes, das mit seiner Spitze auf des Messers Schneide steht, über eine hohe Leiter trägt.
Eine hervorragende Feuershow bietet Fakir Fantomas. Lange hält er die Flamme im Mund, wenn er die Fackeln verlöscht und wieder neu entzündet. Er formt eine Spitztüte aus Papier, balanciert sie brennend auf dem Kinn und stößt, wenn sie etwa halb niedergebrannt ist, eine gewaltige Feuerwolke, die sich an der Tüte entzündet, aus. Mit mehreren meterhohen Feuersäulen, die direkt nacheinander ausgestossen werden, findet dieser erstklassige Auftritt seinen spektakulären Abschluss.

Die finalen Auftritte beider Programmteile sind Direktor Stephan Riedesel vorbehalten. Zuerst erleben wir den sympathischen jungen Mann mit seiner erstklassigen Jongleur-Darbietung. Mit den verschiedenen Utensilien versteht er es, variantenreiche Muster zu zaubern. Nach dem geschickten Umgang mit kleinen Bällen hält der sehr sicher agierende Artist drei und vier Fußbälle gekonnt in der Luft. Mit bis zu sechs Ringen erfolgen die nächsten abwechslungsreichen Routinen, bevor silberne Keulen in hohem Tempo jongliert werden. Immer wieder effektvoll ist die abschließende Arbeit mit hell lodernden Fackeln.
Auf dem US-Todesrad sorgt Stephan Riedesel ein letztes Mal für Nervenkitzel in der Show. Bis direkt unter die Nock des Chapiteau dreht sich das große Requisit, dass der junge Artist sicher beherrscht. Blindlauf, Seil springen und Fackeljonglage werden unter anderem geboten und lassen das Publikum mitfiebern.
Im harmonischen Finale stellt Alfred Riedesel alle Mitwirkenden noch einmal vor. Schnee rieselt, zu weihnachtlichen Klängen, aus der Kuppel und winkend verabschieden sich Artisten von ihrem zufriedenen Publikum.
Die Familie Riedesel hat mit ihrem Weihnachtscircus ein Event in Ludwigshafen geschaffen, dass ausgezeichnete Unterhaltung für die ganze Familie bietet.
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