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Text und Fotos Friedrich Klawiter
LEIPZIGER WEIHNACHTSCIRCUS
Leipzig, 29. Dezember 2018

Zum zwölften Mal lud die Familie Schmidt mit ihrem Zirkus Aeros in den großen Leipziger Weihnachtscircus ein. Mit einer hervorragend gelungenen Mischung der starken hauseigenen Darbietungen und engagierter internationaler Artisten konnte man erneut ein erstklassiges traditionelles Circusprogramm erschaffen, das die Besucher restlos begeistert.
Auf dem Festplatz der Stadt empfing und der festlich beleuchtete schmucke Circus. Der kunstvoll mit Airbrushmotiven verzierte Kassenwagen bildete zusammen mit dem attraktiven Frontzaun und einem großen Eingangsportal, geschmückt mit dem beleuchteten Namen "Aeros" eine äußerst einladente Fassade. Direkt stand die neueste Investition der Familie - ein prächtiges neues Zelt. Der hohe mächtige Zweimaster mit spitzer Kuppel hat einen rechteckigen Grundriss und diente hier als gemütlich-geräumiges Foyerzelt. Gleich dahinter hat das bekannte Vier-Masten-Chapiteau seinen Platz.
Die Transportfahrzeuge des Circus, strahlend weiß lackiert und in großen roten Lettern mit dem Circusnamen versehen, sind in langen Reihen an der Straßenseite des Platzes aufgefahren. Die gegenüberliegende Seite ist den Wohnwagen vorbehalten. Die großzügigen Stallanlagen und Freigehege sind im hinteren Bereich aufgestellt.
Die beeindruckenden, silbern glänzenden Zugmaschinen stehen in einer Reihe exakt ausgerichtet zwischen den Zelten.
Im Foyerzelt nehmen der Verkaufswagen der Circusrestauration und weitere Stände eine Längsseite ein. Blauer Teppich bedeckt den Boden und roter Stoff an den Seiten und in der Kuppel sorgt, in Verbindung mit geschmackvoller Weihnachtsdekoration für eine anheimelnde Atmosphäre die zum verweilen animiert. Zahlreiche Banner mit Fotos aus vergangenen Aeros-Programmen strukturieren die Wände und zahlreiche Sitzgelegenheiten runden das Bild.
Neu und ein Angebot speziell für die jüngeren Besucher ist die Side-Show „Jurasic Expo“. Hier können die verschiedenstenr Dinosaurierfiguren bewundert werden.
Im Chapiteau stehen ein großes Bankgradin und elegante Logen bereit, die zahlreichen Besucher aufzunehmen. Edel ist das Zeltinnere dekoriert. Roter schweren Samt schmückt die Logenbrüstungen und bedeckt Masten und Sturmstangen. Lichtschläuche sind zwischen den Rondellstangen angebracht und zaubern zusammen mit den blauen Scheinwerfern, die von den Rondellstangen in Richtung Kuppel strahlen, für eine angenehm-festliche Atmosphäre. Eine Leuchtpiste rahmt die Manege ein und der große Artisteneingang aus dunkelrotem Samt nimmt den hinteren Zeltbereich ein. Ein Gitterrohrrahmen umschließt die Gardine und trägt zahlreiche Beleuchtungselemente. Dem Artisteneingang vorgebaut ist ein hohes Podest auf dem die hervorragende Life-Band ihren Platz hat. Jeffrey Frank – Keyboard und erstklassiger  Gesang, Marlon – Schlagzeug - und Marvin – Trompete – sind mit ihrem hervorragenden Spiel Garant für einen perfekten, die Show exzellent tragenden Sound.

Mit einer orientalischen Phantasie eröffnet das hauseigene Ballett die Show. Im mystischen, die Farben wechselnden Licht stimmen die anmutigen jungen Tänzerinnen auf die erste Darbietung ein.
Meisterdresseur Don Medrano, alias Adi Schmidt, präsentiert in einem neu geschaffenen Dressur-Act vier Steppenkamele im Zusammenspiel mit vier Dromedaren. Die Schabracken der Trampeltiere leuchten im Schwarzlicht, während der souveräne Dresseur die vielseitigen Abläufe gekonnt ausführen lassen. Ruhig und sich selbst zurücknehmend dirigiert er die Tiere mit sparsamen Gesten zu den variantenreichen Lauffiguren.
Die charmante und wortgewandte Juniorchefin Juliana Schmidt ist auch im Weihnachtsprogramm als eloquente Manegensprecherin präsent. Die sympathische junge Frau heißt das äußerst zahlreich erschienene Publikum willkommen und führt galant durch den Abend.
Drei Mal ist das Duo Navratil in der Show zu erleben. Zunächst zeigt sich Karel Navratil als versierter Tempojongleur. Ein Fußball springt auf seiner Stirn Seil und mit bis zu sechs Keulen zeigt er variantenreiche Routinen. Acht Ringe manipuliert der Jongleur geschickt, ehe die abschließenden Touren mit drei Keulen in höchstem Tempo absolviert werden. Seine Partnerin Erika präsentiert ihr Können am Trapez. Am ruhenden Requisit arbeitet sie eine Reihe Balancen und kraftvoller Haltetricks, denen am weit ausschwingenden Trapez eine Reihe longengesicherter Abfaller folgen. Die Publikumswirksamkeit des Auftritts wird durch die ideale Inszenierung mit Live-Gesang und einem stimmigen Lichtdesign enorm gesteigert.
Die Perche-Darbietung des Duos wurde im zweiten Programmteil geboten. An der Spitze verschiedener Stirn- und Schulterperches zeigt die Partnerin Handstände, Waagen und Spagat. Zum Höhepunkt des Auftritts balanciert Karel Navratil seine Partnerin auf einer Stirnperche während er mit Keulen jongliert.

Clown Rigetti, Karel Kaiser, möchte seine Schießkünste zeigen. Rasch findet er eine freiwillige Mitspielerin und flott sind die Ballons bereit. Mit Schwung geht es zur Sache und immer hektischer wird der Clown angesichts der vorzeitig zerplatzen Ballons. In weiteren Auftritten singt er in bekannter Weise mit sich selbst ein Duett, bzw. fängt aus dem Zuschauerraum geworfene Bälle in einem Netz. Schließlich bittet Rigetti vier Zuschauer in die Manege, um sie in wenigen Augenblicken zu einer grandios rockenden Band zu vereinen.
Am Chinesischen Mast zeigt Danny Kaiser sein Können. Kraftvoll geht der junge Mann zu Werke und arbeitet eine umfassende Trickfolge in erstklassiger Ausführung.

Eine Reit-Darbietung in hervorragender Qualität bieten Chantal und Christiano Schmidt. Zunächst verschmelzen Quick-Change und Ballerina zu Pferd zu einem eindrucksvollen, equestrischen Leckerbissen. Mit Hula Hoop auf dem Pferderücken endet der Solopart der charmanten jungen Stehendreiterin. Nun zeigt Christiano einige Jockey-Tricks und jongliert auf dem kanternden Pferd. Mit einem trickstarken „Pas de Deux“ wird der Auftritt fortgesetzt. In höchster Vollendung werden die genretypischen Figuren ausgeführt und das abschließende Zwei-Mann-Hoch bildet den umjubelten Höhepunkt der fulminanten Evolutionen.
In einem weiteren Auftritt präsentiert Christiano den Exotenzug des Hauses. Kamel, Dromendar, Lamas, Longhornrind, Zebras und Esel laufen unter der ruhigen und souveränen Peitschenführung des Tierlehrers ihre Figuren. Effektvoll leuchten orangefarbene Absetzungen an der Livree des Vorführers und an den Geschirren der Tiere im Schwarzlicht. Ein prächtiger Friesenhengst, mit einer per LED-Technik leuchtender Decke und Geschirr, ergänzt die große Schar. Er läuft völlig selbständig Achten um die auf zwei Tonneaus stehenden weiteren Tiere. Mit dem tiefen durchstecken des Kopfes zwischen den auf der Piste ruhenden Vorderhufen findet der Auftritt seinen Höhepunkt.

Dank des großen Improvisationskönnens und Arbeitseinsatzes der Familie Schmidt war es dem Publikum vergönnt die „Crazy Moto Company“ im Globe of Death zu erleben. Die verwegenen Motorradartisten Victor Robayo und Robinson Loiza donnern auf ihren Maschinen durch die relativ kleine Stahlgitterkugel. Rasante Loopings und Höllenritte auf kreuzenden Bahnen lassen den Zuschauern den Atem stocken. Zum Höhepunkt geht es immer abgedunkelten Zelt nur im Schein der LED-Bändern an den laut dröhnenden Maschinen durch den Globe.
Marvin Frank auf der Trompete und Karel Kaiser mit seinem Saxophon leiten das stimmungsvolle Finale aller Artisten ein. Das begeisterte Publikum applaudiert frenetisch und Juniorchefin Juliana Schmidt, in einem prächtigen Finalkostüm, verabschiedet ihre Gäste und verspricht ein Wiedersehen im kommenden Dezember mit einer völlig neuen Show.
Auch wir können nur einem Jeden empfehlen - reisen sie zur Weihnachtszeit nach Leipzig zum Zirkus Aeros. Es lohnt sich.