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Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS JACKI ALTHOFF
Trier, 24. September 2016

www.circus-jacky-althoff.de
Seit Beginn dieser Saison reist die Familie Edmund Frank mit ihrem Circus unter dem in Lizenz geführten Namen „Circus Jacki Althoff“. Nachdem man sechs Jahre lang in Österreich unterwegs war, führt die aktuelle Tour durch den Süden und Westen unseres Landes.
Im Trierer Messepark war der schmucke Circus in voller Pracht aufgebaut. Die große Fassade des Unternehmens lädt zum Besuch des Circus ein. Drei mit dekorativen, großformatigen Circusmotiven – in Airbrush-Technik – bemalte Sattelauflieger, von denen der mittlere die Kassenschalter beherbergt, stehen in einer langen Reihe aufgefahren. Ein Zaun mit romantischen Lichterbögen und einem hohen Bogenportal komplettiert das Arrangement. Die Formation der herausgeputzten Zugmaschinen bildet den Abschluss der Front.
Ein blaues Viermasten-Chapiteau mit weißen und roten Absetzungen ist als Spielzelt aufgebaut. Sterne auf den Mastspitzen, der Schriftzug „Circus“ über dem First und Girlanden an den Abseglungen leuchten in der Dunkelheit im Schein unzähliger Lichter.
Auf der linken Platzseite sind die Transportfahrzeuge in einer langen Reihe abgestellt und die Wohnwagen haben ihren Platz auf der gegenüberliegenden Seite.
Ein langgestreckter Stall nimmt die geräumigen Boxen der Pferde und Exoten auf und und großzügige abgesteckte Koppeln ermöglichen den Tieren während des Tages reichlich Auslaufmöglichkeit.
Im Chapiteau nimmt der eindrucksvolle Artisteneingang den Blick gefangen. Die hohe und breite Konstruktion aus schwerer dunkelroter Samt ist mit reichen goldfarbenen Bordüren verziert. Im oberen Teil wurde mittig das Podium für die ausgezeichnet aufspielende Live-Band des Circus integriert. Ein Bankgradin und zwei Reihen Logenstühle stehen für die Besucher bereit und der Verkaufswagen der Restauration hat seinen Platz gleichfalls im Zelt.

Besondere Erwähnung verdient die ausgezeichnete Live-Band des Circus Jacki Althoff.
Gino und Joschi Frank mit Saxophon und Trompete, Robert Hein am Keyboard und der erst elfjährige Santino Hein mit hervorragendem Schlagzeugspiel begleiten die komplette Show mit hervorragender Musikauswahl und mitreißendem Sound.
Zu Programmbeginn steht zunächst ein Trompetensolo von Clown Joschi. Gleich im Anschluss spielt Weißclown Robert Hein den Circus Renz Galopp auf dem Xylophon und begrüßt mit wohlgesetzten Worten das Publikum.
Die Programmfolge beginnt mit Pferdedressuren. Zunächst präsentiert Sandra Frank einen weißen Araberhengst, der das tiefe durchstecken des Kopfes zwischen den auf einem Podest ruhenden Vorderhufen vollendet beherrscht.
Weiter geht es mit einem Vierer-Zug Araberhengste unter der gekonnten Peitschenführung von Gino Frank. Die Darbietung im Western-Look, der Dresseur tritt im Cowboy-Kostüm auf und die Pferdegeschirre zeigen ein indianisches Design, bietet eine große Anzahl unterschiedlicher Lauffiguren, die flott und souverän geboten werden. Im zweiten Teil des Auftritts kommt ein dekorativ gescheckter Hengst hinzu, der Variationsmöglichkeiten der Figuren noch einmal erweitert. Verschiedene erstklassig ausgeführte Da Capo Steiger bilden den effektvollen Höhepunkt der Darbietung.

Cayenne Frank präsentiert einen anmutigen Auftritt am Ringtrapez. Gekonnt werden die verschiedenen Figuren ausgeführt und der Live-Gesang - „Bésame mucho"- von Gino Frank untermalt die Aktionen in der Kuppel in ausgezeichneter Weise.
Zu mitreißenden südamerikanischen Rhythmen arbeitet Miss Santana ihre Hula Hoop Nummer. Viele der gängigen Tricks des Genres erfolgen in flottem Ablauf auf einander und zwei weitere Damen im Hintergrund der Manege verleihen dem Auftritt zusätzlichen Drive.
Am Vertikalseil zeigt Scarlett Hein ihr Können. Vielfältige Absteher erfolgen im Wechsel mit rasanten Wirbeln und mit dem furiosen ausdrehen an einem Arm erreicht die Darbietung ihren Höhepunkt.
Clown Joschi setzt bei seinen, mit komödiantischem Können gespielten Reprisen auf Interaktion mit dem Publikum. Temporeich, ohne Längen und pointiert dargeboten erfreuen sie gleichermaßen Groß und Klein. Zunächst werden Logenbesucher, die mit schwungvollem Wurf einen Hula Hoop Ring über dem ausgestreckten Fuß des Clowns platzieren konnten, mit dem Lolli belohnt. Bei seinem Schleuderbrett-Act benötigt der Clown die Hilfe eines Zuschauers – leider ist das Requisit dem Tun der beiden Akteure nicht gewachsen. Im zweiten Programmteil erleben wir Joschi zusammen mit einer jungen Frau aus dem Publikum als Kunstschützen. Es gilt mittels „Pfeil und Bogen“ einen Ballon zu treffen. Nachdem etliche Objekte im turbulenten Treiben vorzeitig zerstört wurden oder abhanden kamen, gelingt schließlich doch der goldene Schuss.

Sandra Frank präsentiert, mit Assistenz des etwa neunjährigen „Stallmeister“ Lucio, einen munteren Sechser-Zug Shetland-Ponys. Die Minipferde beherrschen ein breites Repertoire verschiedener Figuren, das die versierte Dresseurin souverän ausführen lässt. Als Da Capo betätigt sich ein quirliger Terrier als Jockeyreiter. Viele Auf- und Absprünge auf das galoppierende Pony werden mit Feuereifer ausgeführt. Weite und hohe Sprünge über die Gerte der Vorführerin erfolgen mit Bravour.
Zu Beginn des zweiten Programmteils ist Jindrich Reichert mit seiner Rola-Rola Darbietung auf einem hohen Piedestal zu erleben. Sicher beherrscht der junge Mann die verschiedenen Balancen auf dem labilen Untergrund. Er platziert sein Rollbrett auf einem Turm aus drei Rollen und auf einem Baskettball. Zum Höhepunkt des Auftritts balanciert er  auf der Rola und schichtet dabei nach und nach sechs Bänkchen unter seinen Füßen zu einem hohen Gebilde aufeinander.
Elegante Flüge an den Tuchstrapaten zeigt Benny Frank. Kraftvoll werden die Tricks ausgeführt und mit weiten Flügen die Kuppel gefüllt. Spektakuläre Abfaller sorgen für den notwendigen Nervenkitzel.

Ein großes orientalisches Schaubild bildet den idealen Rahmen für die Kameldressur von Gino Frank und die Fakir-Show von Benny Frank. Zunächst umrunden die Kamele in ruhiger Gangart die Manege in der drei Haremsdamen tanzen und Gino Frank den Song "Arabische Nächte" aus Disneys Aladdin singt. Benny Frank steht barfuß auf den Säbeln eines leiterartigen Gestells und stößt enorme Feuersäulen in Richtung Zeltkuppel aus seinem Mund. Untermalt wird die Szene vom Live-Gesang Gin Franks. Dann lässt dieser seine sechs Kamele ihr erlerntes Können zeigen. Abschließend zeigen  zwei Lamas ihr großes Sprungvermögen und setzen über die abliegenden Kamele hinweg.
Tempojongleur Michael Sulc arbeitet die letzte Darbietung der Show. Die ersten Touren werden mit kleinen Bällen ausgeführt. Es folgen Routinen mit fünf und sieben leuchtenden orangenen Ringen. Viele unterschiedliche Muster zeichnen die virtuos gehandhabten Keulen, von denen bis zu sieben sicher jongliert werden, in die Luft. Zum Höhepunkt seines Auftritts jongliert Michael Sulc gekonnt neun Ringe.
Mit einem großen, fröhlich gestalteten Finale findet die Show ihren gelungenen Abschluß. Gino Frank stellt seine Artisten und Familienmitglieder noch einmal vor und verabschiedet ein zufriedenes Publikum.
Die Familie Frank bietet in ihrem Circus Jacki Althoff  ein abwechslungsreiches, gutes Programm, in dem die traditionellen Komponenten – Tiere Clowns und Akrobaten – in einem ausgewogenen Verhältnis vertreten sind. Ganz besonders trägt die ausgezeichnete Live-Musik zum gelingen der Show bei und sorgt für einen hohen Unterhaltungswert.