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Text und Fotos Friedrich Klawiter
Imperialshow „Le Tour du Monde“
St. Dizier, 13. Dezember 2009

www.imperialshow.com
Inmitten der französischen Provinz, zwischen Nancy und Reims, sahen wir diese Einheit der 'Imperialshow' die den viel versprechenden Titel „Eine Reise um die Welt“ trägt, mit ihrem verantwortlichen 'Direktor' Jacky Steckel. Auf einer großen Kiesfläche im Stadtpark von St. Dizier steht der Circus, der mit dem Material des Circus Skrat reist, aufgebaut. Auch hier ist die äußere Optik nicht besonders aufwändig.

Immerhin hat diese Einheit eine kleine Restauration im Vorzelt präsent. Das Innere des Chapiteau ist mit einem Klappstuhl-Gradin bestückt. Der Artisteneingang trägt einen hohen Lichterbogen, unter dem einmal ein Orchester seinen Platz hatte. Nun ist die Licht- und Tonregie auf diesen exponierten Platz gezogen. Gradin und Logen sind bestens mit erwartungsvollen Besuchern besetzt, als die Vorstellung mit einer traditionellen Parade beginnt.

Als Sprecher fungiert der männliche Partner des Clownsduo Delbosq. Seine Begrüßung mündet denn auch gleich in die erste Reprise der beiden. Es ist eine eigenständige Variante des 'verhinderten Dirigenten'. Erstklassig gestaltet auch ihre nächste Szene. Als Cowboy und Indianer kostümiert, wiederholen sie ihren 'tödlichen Kampf' in Zeitlupe.
Im zweiten Programmteil wurden zwei Reprisen zu einem Entree zusammengefasst. Mit vier, nicht ganz freiwillig mitspielenden Zuschauern zeigt der männliche Partner zuerst das 'Orchester' um dann, ohne Pause und etwas zusammenhanglos mit den gleichen Herren die 'vier Stühle' vor zu führen.

Drei Darbietungen bietet die ungarische Artistenfamilie Jose. Als Trio Jose wird eine flotte Gruppenjonglage mit Ringen und Keulen absolviert. Mannigfaltige Passings wechseln mit Soloaktionen ab. Zu südamerikanischen Rhythmen sorgen sie gleich zu Beginn der Show für die notwendige Stimmung und insbesondere der Senior beeindruckt mit auffallender Spielfreude.
Als 'Mister Springler' präsentiert der Junior im weiteren Verlauf des Abends seine jugendlich verspielte Diabolojonglage. Seine Assistentin Miss Jeanette vervollständigt die Auftritte der Familie Jose mit ihrer Hula Hoop-Show. Auch diese Kür enthält Idee und Tricks die nicht überall und von Jedem gezeigt werden.


Ein Urgestein der Circusszene ist Reinhard -Johnny- Fischer. Als 'Lucky Luke' präsentiert er mit unglaublichem Einsatz und Temperament seine Kleintierrevue. Einige neue Tricks sind wieder hinzugekommen und auch die 'Bremer Stadtmusikanten' kommen in diesem Umfeld gut an. In der zweiten Dressurnummer dieser Show zeigen Clarisson' s Seelöwen ihr Erlerntes. Es wird eine Auswahl der gängigen Tricks gezeigt, nur leidet die Nummer leider unter der Art ihrer Präsentation.


Die 'Flying Costa' sind von ihrem Engagement beim Circus Barum auch bei uns bekannt. Sie begeistern auch in diesem Rahmen mit ihren vielfältigen Flügen. Beim dreifachen Salto kam es zu einem kleinen Unfall, in Folge dessen der Fänger mit heftigem Nasenbluten seinen Platz verlassen musste. Nach kurzer Behandlungspause  war er zur abschließenden Passage wieder bereit.
Argentinische Bola-Folklore demonstriert ein Paar, dass sich 'Indian Dream' nennt. Kräftiges trommeln und effektvoll umhergewirbelte Bolas kennzeichnen den temperamentvollen Auftritt, in dem die beiden in einigen Passagen von ihrer etwa zehnjährigen Tochter unterstützt werden. Die Partnerin ist in einer weiteren Nummer mit Antipodenspielen zu sehen, wobei ihr der Sattel eines schweren Motorrades als Trinka dient.

Furios der Schlusspunkt in diesem abwechslungsreichen Circusprogramm. Wieder einmal in dieser Saison sehen wir die Khadikov mit ihrer Dschigitenreiterei, hier wiederum in der großen Besetzung mit sieben Reitern. Folkloristische Einleitung, ein breites Spektrum spektakulärer exzellent dargebotener Reitertricks und abschließend feurige Tänze – diese Nummer bietet alles, was man von einem großen Finalauftritt erwarten darf.

Zum Finale gibt es nochmals eine Parade, der Sprecher stellt die Mitwirkenden vor und mit einer Pyramide verabschiedet man das Publikum. Echten, guten, unverfälschten Circus, der flott präsentiert vom Publikum begeistert aufgenommen wurde, bot diese Einheit der Weihnachts-Gala-Shows.