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Text und Fotos Friedrich Klawiter
  HOFMEISTER WEIHNACHTSCIRCUS
Bietigheim-Bissingen, 30. November 2013

Seit Jahren veranstaltet das Wohnzentrum Hofmeister an seinem Stammsitz in Bietigheim-Bissingen als besonderen Kundenservice einen erstklassigen Weihnachtscircus. Vom ersten bis zum dritten Advent werden während der Geschäftszeiten täglich drei Vorstellungen angeboten. Der für den symbolischen Eintrittspreis von zwei Euro gebotene Gegenwert ist immens.
Organisiert und durchgeführt wird der Weihnachtscircus von Sascha Thanner, der als „Circusdirektor“ das Programm zusammenstellt, die Artisten und Tierlehrer verpflichtet, Regie führt, Kasse und Adminstration inne hat und „nebenbei“ in allen Shows als versierter und angenehmer Sprechstallmeister auftritt.
Auf einem Parkplatz des Möbelhauses ist der Circus etabliert. Die Zeltanlagen mit dem unverwechselbaren Design wurden vom Circus Fliegenpilz angemietet. Auch die dekorative Front, bei der nur die beiden Nixenfiguren über dem Eingang weggelassen wurden, und der mit frischer Farbe versehene Kassenwagen stammen vom „Circus unter Wasser“. Dicht gedrängt stehen die Campings und Wohnwagen rings um das Chapiteau. Die geräumigen Volieren und Gehege für Jochen Trägers vielköpfige Tierfamilie haben im hinteren Bereich ihren Platz und der Stall der Freiheitspferde ist auf einer unmittelbar angrenzenden Wiese aufgebaut.
Das Vorzelt, komplett mit rotem Teppich ausgelegt, wurde geschmackvoll weihnachtlich dekoriert. Weiße, geraffte Stoffbahnen hängen vor den Rondellstangen und sorgen in Verbindung mit der roten Zeltplane für ein festliches Ambiente. An Tannenbäumen und Girlanden funkeln unzählige Lichter, ein großer Lüster und Weihnachtsterne strahlen aus der Kuppel. Auch der Fliegenpilz-Restaurationswagen, in dem Beatrix Hölscher die Wünsche der Besucher erfüllt, und die anderen Verkaufsstände sind mit viel Tannengrün und Lichtern festlich dekoriert. Lichtnetze hinter weißem Stoff verzaubern den Tunnel zum Chapiteau. Dieses bietet den Besuchern auf zwei Reihen Logenstühlen und acht Reihen Schalensitzgradin bequeme Sitzplätze. Ein Artisteneingang aus rotem, mit glitzernden Steinchen besetztem Stoff komplettiert das Interieur.

Nachdem Sascha Thanner im eleganten roten Frack, dem klassischen Outfit eines „Monsieur Loyal“, die Anwesenden im Namen der Familie Hofmeister begrüßt hat, beginnt  die Spielfolge mit den Freiheitspferden. Vier prächtige Friesen, mit dekorativen rot-weißen Puscheln und ebensolchen Geschirren herausgeputzt, vom Circus Baldoni laufen in erstklassiger Manier ihre Figuren. Scheinbar ohne Zutun des Dresseurs, der ruhig in der Manegenmitte verharrt, ziehen die Hengste ihre Bahnen.
Die Truppe Lanik sorgt mit ihrer temperamentvoll vorgetragenen Gruppenjonglage für viel Schwung. Sicher werden die Keulen in immer wieder neuen Variationen zwischen den fünf Akteuren hin und her gepasst. Einerlei ob zu ebener Erde oder im Zwei-Mann-Hoch – stets finden die Keulen sicher zu einem Empfänger. Effektvolle Passagen mit Fackeln bilden den Abschluss der Darbietung.
In einem weiteren Auftritt erleben wir die Truppe Lanik mit ihrer actionreichen Perchenummer. Die Balancen auf den verschiedenen hohen Stangen führen die Ausführenden in dem kleinen Fliegenpilz-Zelt bis hoch in die Kuppel. Für feuchte Hände bei vielen Zuschauern sorgt der Höhepunkt ihrer Evolutionen zu dem in zwei Ebenen übereinander Perchestangen eingesetzt werden und eine Artistin unter der Kuppel gerade noch so Platz für eine Handstandwaage findet.

Als Clown moderner Prägung agiert Mister Chap mit Zuschauerbeteiligung und lässt in seinem Spiel eine pantomimische Ausbildung vermuten.  Er versteht es hervorragend bekannte, oft gesehene Reprisen durch sein engagiertes und pointiertes Spiel mit frischem, neuem Leben zu erfüllen und das Publikum zu erreichen. Zunächst wird der bestens bekannte Applauswettbewerb ausgetragen. Sechs Mitspieler werden zum „Boxkampf“ in die Manege gebeten und in flotten Tempo reihen sich die Gags aneinander und dank des sehr gut mitspielenden Sparringspartners entwickelt sich ein munterer Fight.
Marina Borzova arbeitet ihre Nummer am Ringtrapez. Das Requisit ist festlich dekoriert und in sehr spärlicher Bekleidung agiert die Artistin unter der Kuppel.

Einen riesigen Anklang findet die Laufenten-Dressur von Krenzola junior, alias Jochen Träger. Vier Gruppen Enten, deren Gefieder sich in der Färbung deutlich unterscheidet, bevölkern nacheinander die Manege und laufen ihre Runden, werden nach Farben sortiert und durchqueren Öffnungen in Barrieren. Von den zahlreichen Kindern hält es keines mehr auf den Sitzen und auch etliche Erwachsene erheben sich interessiert. Den zweiten Teil des Auftritts gestalten ein rosa und ein schwarzes Minischwein und schließlich tummeln sich noch sechs Ferkel in der Manege.
Ähnliche interessierte Reaktionen ruft auch Gunter Sacckman jun. mit der Präsentation seiner Ratten hervor. Diese in einem Circus höchst exotische Darbietung wird mit dem allergrößten Interesse von den Rängen beobachtet. Die Nager benutzen eine Rutschbahn, laufen eine Treppe hoch und zeigen sich als geschickte und kraftvolle Weitspringer von einem zu einem anderen Hocker. Drei Nutria beeindrucken schon allein durch ihre Größe. Sie laufen durch einen Slalom-Parcours und rutschen gleichfalls vom Postament in die Manege. Eine Ratte klettert an einem Seil bis hoch in die Kuppel hinauf.

David Hammarberg präsentiert seine Darbietung am Schwungtrapez. Kraftvoll werden die Tricks am ruhenden Requisit gearbeitet. In vollem Schwung erfolgen longengesichert Abfaller und Pirouetten, die mit verschiedenen Balancen ergänzt werden.
Kenneth Huesca, lange Jahre im Zirkus Charles Knie zu erleben, verleiht nun in diesem Rahmen seinen Puppen eine Stimme. Nach dem Renz-Galopp auf dem Xylophon werden drei Mitspieler in die Manege gebeten und Kenneth Huesca lässt sie in Windeseile als Bauchredner agieren.
Sascha Thanner, der während der Show in bekannter Weise jede Ansage in einem neuen Outfit machte, tritt nun in einem „Fliegenpilz-Frack“ in den roten Ring um das sehr zufriedene Publikum zu verabschieden. „Hofmeister Wohnwelt“ bietet mit dem Non Profit Projekt „Weihnachtscircus“ allerbeste Familienunterhaltung – und das beinahe zum Nulltarif.  Das engagiert zusammengestellte und professionell präsentierte Programm in festlichem Rahmen ist allerbeste Werbung, um Menschen zum Besuch eines Circus zu animieren.