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Text und Fotos Friedrich Klawiter
HOFMEISTER WEIHNACHTSCIRCUS
Bietigheim-Bissingen, 03. Dezember 2022

www.hofmeister.de/weihnachtscircus
Das Wohncenter Hofmeister hat seine langjährig gepflegte, Tradition in der Vorweihnachtszeit an zwei seiner Standorte erstklassigen Circus anzubieten, nun da Veranstaltungen wieder möglich sind, wieder aufgenommen.
Mit dem Neustart gingen einige Neuerungen einher. Die Dauer des Gastspiels wurde um eine Woche auf nun drei verlängert und zudem wurden erstmals Vorstellungen an den Sonntagen angeboten. Zu sehr moderaten, familienfreundlichen Preisen, ab vier Euro ist ein Vorstellungsbesuch möglich, sind die Shows – unter der Woche täglich zwei sowie samstags und sonntags je drei – stark nachgefragt. Seit diesem Jahr sind sämtliche Plätze nummeriert und die Karten auch im online-Vorverkauf zu erwerben, so dass es wesentlich entspannter beim Einlass zugeht.
Die Durchführung der Veranstaltung übernahm erstmals Elmar Kretz mit seinem Circus.
Auf einem Parkplatz des Möbelhauses war der Circus aufgebaut. Ein weißes, mit dezenten roten Applikationen geschmücktes Vier-Masten Chapiteau trägt zwischen dem vorderen Mastenpaar die Leuchtschrift „Hofmeister“. Das rechteckige Vorzelt ruht auf drei Masten. Ein weißer Zierzaun schließt die Frontseite des Circus ab und seitlich ist der rote Kassencontainer platziert. Die Transportfahrzeuge, überwiegend Wechselpritschen-Container, und Wohnwagen sind dicht an dicht auf der linken Zeltseite aufgefahren und mit einem hohen Zaun, dessen Spannbänder mit dem Logo des Weihnachtscircus bedruckt sind, zur Straße hin abgeschirmt. Auf der gegenüberliegenden Seite haben der Pferdestall und weitere Wohnwagen ihren Platz gefunden.
Rote, aus der Kuppel zum Rondell gespannte Stoffbahnen und roter Teppich verleihen dem innen weißen Foyerzelt Atmosphäre, die mit großformatigem Weihnachtsschmuck an zwei Traversen verstärkt wird. Ein großer geschmückter Weihnachtsbaum nimmt den zentralen Platz ein und mehrere Verkaufsstände sind an den Zeltseiten zu finden.
Ein großer Artisteneingang aus rotem Samt, mit vorgebautem Mittelteil und mit goldenen Stickereien geschmückt, nimmt den Blick beim Eintritt ins Zelt gefangen. Den übrigen Raum um die Manege füllen ein siebenreihiges Schalensitzgradin und drei Reihen Logenstühle.

Direktor Elmar Kretz begrüßt das Publikum im ausverkauften Haus und gibt die Manege für die erste Darbietung frei.
Die Schwestern Kelly und Jennifer Saabel präsentieren ihre elegante Polarhunde-Show.
Rasant umrundet ein Schlittengespann, von je vier Huskies und Samojeden-Spitzen gezogen, die Manege. Wunderschön im indianischen Look designte, mit Pelz besetzte Kostüme der Vorführerinnen spiegeln sich in den liebevoll gestalteten Requisiten wieder. Eifrig und spielerisch zeigen die acht Hunde ihr erlerntes Können und schließlich preschen sie mit dem Schlitten wieder davon.
Im weiteren Verlauf des Programms sehen wir die Schwestern mit ihren Solo-Darbietungen wieder. Zunächst präsentiert sich Jennifer als geschickte Antipodistin. Gekonnt erfolgen die variantenreichen Routinen mit bis zu vier kleinen Teppichen. Anschließend werden fünf Bälle sicher manipuliert und ein Ball über mehrere Etagen, in den Korb an der Spitze eines auf den Füßen der Artistin ruhenden Gestells, wandern lassen. Zum Höhepunkt des Auftritts lässt sie sich, frei in einem Hüftgurt ruhend, hoch in die Kuppel ziehen während vier Teppiche auf ihren Händen und Füßen rotieren.
Kelly Saabel arbeitet eine fulminante und sehr stylisch inszenierte Handstand-Darbietung. Ihr Requisit ist einem Wikingerboot nachempfunden und sie „rudert“ im fahlen Licht zum Auftritt. Vielseitige Handstandfiguren erfolgen gekonnt in erstklassiger Ausführung und einige Kontorsionposen führen zu kollektivem gequälten Aufstöhnen auf den Rängen.
Der spektakuläre Schuss mit Pfeil und Bogen mit den Füßen beendet den attraktiven Act perfekt.

Clown Jimmy Folco verbreitet mit seinen liebevoll gespielten Reprisen Frohsinn. Zunächst jongliert er im Outfit eines Kochs mit allerlei Küchenutensilien. „Pizzas“, Kartoffel und Gabeln sowie Eier sind die gewählten Requisiten und selbstverständlich landet das hoch empor geworfene letzte Ei nicht, wie angekündigt, nach einem Doppelsalto in der Mütze sondern stattdessen auf der Stirn des Clowns. Wenig später möchte der Clown sich Badefreuden hingeben, doch der „weiße Hai“ lauert bereits in seinem Badewasser.
Schließlich werden vier freiwillige Mitspieler per Crash Kurs zu einer passablen Rockband formiert. Mit der letzten Reprise wird der Netzaufbau für das Flugtrapez überbrückt. Jimmy Folco mit einem Besucher Kopfball spielen, doch immer wieder zerstört eine „Aufpasserin“ das muntere Treiben und zerstört die eingesetzten Luftballons – bis sich ein Schwall kalten Wassers über sie ergießt.
Robby Berousek beweist enormes Gleichgewichtsgefühl bei seinen gewagten Evolutionen auf der Freistehenden Leiter. Sicher wie eh und je werden die verschiedenen Balancen ausgeführt.

Direktionstochter Milena Kretz präsentiert gekonnt und elegant eine harmonisch ablaufende Freiheitsdressur mit vier weißen Araberhengsten aus dem umfangreichen Marstall des Hauses. Souverän agierend lässt die jugendliche, doch bereits sehr versiert agierende Tierlehrerin die vielfältigen Figuren ausführen. Mit einer Reihe erstklassiger Da Capo Steiger klingt der Auftritt in gelungener Weise aus.
Den Schusspunkt dieser abwechslungsreichen Show setzten die „Flying Wulber“ mit ihrer Arbeit am „Fliegenden Trapez“. In veränderter Zusammensetzung, im Vergleich zu ihrem Engagement bei Charles Knie, zeigt die nun auch kleinere Truppe eine Anzahl attraktiver Tricks des Genres und wird vom Publikum gefeiert.
Mit einem sehr knapp gehaltenen Finale findet ein stimmiges Programm seinen Abschluss und im Namen der Familie Hofmeister bedankt sich Direktor Elmar Kretz dankt für den Besuch und verabschiedet ein restlos zufriedenes Publikum.