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Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS FLORIDA
Neuwied, 23. Juni 2016

Zur Zeit tourt Maik Lauenburger mit seinem Circus Florida im nördlichen Rheinland-Pfalz und hatte, als erster Familiencircus überhaupt, die Gelegenheit in Neuwied auf dem offiziellen Circusplatz, der Kirmeswiese, ein Gastspiel zu geben.
Der schmucke Circus steht in exakter Formation auf dem weitläufigen Platz aufgebaut. Die einladend wirkende Front wird einerseits vom dekorativen, mit Lichterketten geschmückten Zaun über dem zahlreiche, mit dem Logo des Circus bedruckten, Fahnen flattern gebildet. Dazu gesellt sich der Kassenwagen, dessen breite Fassade mit Clownsfigur, Elefant sowie Löwe und Tiger bemalt ist.
Vorzelt, Zwei-Masten Chapiteau und Tierzelte sind allesamt in einem kräftigen gelb-blauen Streifendekor gehalten. Die linke Platzseite nimmt die lange Reihe der Transportfahrzeuge ein und gegenüberliegend wurden die Wohnwagen platziert. Die großzügigen Gehege der Pferde, Kamele, Lamas und Ziegen sind hinter dem Chapiteau angeordnet.
Der Verkaufswagen der Circusrestauration und einige Sitzgruppen bilden die Einrichtung des Vorzeltes.
Das Chapiteau wird vom großen Artisteneingang beherrscht. Eine Gardine aus schwerem roten Samt wird von einem Lichtband eingerahmt und eine Plakette, die das Konterfei eines Tigers ziert krönt die Konstruktion.
Vier Reihen eines Bankgradin und rot-weiße Logen, mit zwei Reihen gelber Klappstühle ausgestattet, stehen für das Publikum bereit.

Direktor Maik Lauenburger übernimmt die Rolle des Manegensprechers und macht seine Ansagen stets aus dem Off. Bereits bei der Begrüßung preist er ausführlich die Vorzüge der später, in der Pause folgenden Tierschau lebhaft an.
Mit einer Freiheitsdressur von zwei Friesen beginnt das bunte Spiel. Routiniert lässt der Chef des Hauses die Figuren ausführen. In weiteren Dressurnummern bringt er zunächst ein Shetland-Pony in den roten Ring, dass Volten und Achten um zwei Säulen läuft. Mit einem Steiger findet der Auftritt seinen gelungenen Abschluss. Im zweiten Teil laufen zwei, mit dekorativen Schabracken geschmückte Kamele ihre erlernten Figuren ab. Abliegen und der Stand auf Tonneaus sind die Highlights dieser Darbietung.
Clown Rudi, alias Maik Lauenburger, verbreitet Frohsinn im Rund. Er übt mit den Zuschauern das richtige applaudieren und kümmert sich um Reinlichkeit in der Manege und auf den Rängen. Unterstützung findet er im zweiten Teil in Maik jun., der als „Clown Rudi junior“ mit dem Direktor wettet, dass er einen Apfel unauffindbar an seinem Körper verstecken kann. Hernach tritt er als großer Magier in Erscheinung.

Miss Adriana arbeitet am „Russischen Vertikalseil“ die erste Luftnummer des Programms. Charmant präsentiert die Chefin viele Tricks des Genres und lässt sich zum Höhepunkt ihrer Darbietung in einem furiosen Wirbel an einem Arm ausdrehen.
Nachwuchsartistin Celina beherrscht das Spiel mit den Hula Hoops. Gekonnt lässt das junge Mädchen in mancherlei Variationen die Ringe kreisen.
Maik jun. zeigt sein Können auf der Rola-Rola. Souverän hält der junge Artist die Balance auf dem labilen Untergrund. Mit drei Bänkchen baut er einen Turm unter seinen Füßen auf dem Rollbrett und steigt dabei zugleich durch zwei Metallringe.
In der Pausen-Tierschau haben die Besucher die Gelegenheit, sofern sie Handy oder Kamera zur Hand haben, ein Photo von sich mit einer Würgeschlange auf den Schultern zu machen.

Zu Beginn des zweiten Programmteils zeigt Maik Lauenburger seine Kinnbalancen. Vorschlaghammer und Schubkarre werden sicher und eindrucksvoll auf der Kinnspitze ausbalanciert. Anschließend stapelt er zunächst drei, dann fünf und schließlich acht Stühle zu immer eindrucksvolleren Gebilden, die stets sicher auf dem Kinn ruhen. Abschließend wird ein Tisch in gleicher Manier gehandhabt.
Den Höhepunkt des Programms bieten der zehnjährige Maik jun. und seine um ein Jahr jüngere Schwester Celina mit ihrem Auftritt am Trapez. Völlig ungesichert arbeiten die Geschwister eine variantenreiche und erstklassig vorgetragene Trickfolge sowohl am ruhenden, als auch am weit schwingenden Trapez. Die Partnertricks werden, angesichts des Alters der Akteure, erstaunlich kraftvoll und in hervorragender Weise ausgeführt.
Die Feuer-Show des Direktors wird als letzte Darbietung vor dem Finale aufgeboten. Lodernde Fackeln werden im Mund gelöscht und mit Flammen, die im Mund gehalten werden, neu entfacht. Zum Höhepunkt seiner Darbietung stößt der Fakir zahlreiche meterhohe Feuersäulen aus seinem Mund in Richtung Zeltkuppel.
Zu Beginn des harmonisch gestalteten Finales hat die vierjährige Vivian ihren großen Auftritt. Im Kostüm von Disneys „Eisprinzessin“ Elsa singt sie im Playback die Titelmelodie mit. Direktor Maik Lauenburger verabschiedet sein Publikum, während das jüngste, etwa dreijährige Familienmitglied auf dem Rücken eines Friesen dem abschließenden Pony und Pferde reiten entgegen fiebert.