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Text und Fotos Friedrich Klawiter
CLASSIC CIRCUS
Kirchlengern, 20. August 2016

www.classic-circus.de
Alljährlich gastiert der Classic Circus von Althoff Karl Köllner zur Ferienzeit als besonderes Kunden-Event an Möbelhäusern in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Täglich werden während der Geschäftszeiten drei unterschiedliche Vorstellungen gegeben.
Auf dem Parkplatz des Möbelhauses Heinrich in Kirchlengern war der schmucke Circus zum fünften Mal aufgebaut. Die dekorative, sehr aufwändig in perfekter Hochglanzlackierung gestaltete Fassade, direkt neben dem Möbelhauseingang platziert, empfängt die Besucher. U.a. strahlen Konterfeis von so berühmten Clowns wie Francesco Caroli, Toni Alexis, Pierino, Devlin Bogino und anderen bekannten Manegenstars den zahlreichen Gästen entgegen. Die Leuchtschrift über dem Circusnamen zeigt an, das die Kassenschalter gleichfalls hier zu finden sind.
Das moderne weiße Zweimastenzelt, dessen Rundleinwand in der Form den Abseglungen folgt und dadurch den Zeltbau noch voluminöser aussehen lässt, dient als Spielstätte.
Der Circus hat für die kleinen Besucher eigens einen kleinen Streichelzoo, mit Ponys, Esel, Ziegen und Rindern mitgebracht. Die zahlreichen großen Wohnwagen sowie der Pferdestall und das Hundegehege der Familie Saabel sind auf dem weitläufigen Gelände des Möbelhauses untergebracht.
Wer es sportlich mag kann sich an einer Bungee-Trampolin-Anlage, die prominent platziert vor dem Chapiteausteht, ausprobieren
Die bestens sortierte Circusrestauration hat ihren Platz im Spielzelt.
Das sehr steil aufragende Bankgradin bietet von allen Plätzen allerbeste Sichtverhältnisse auf das Geschehen in der Manege.
Neu und edel gestaltet funkelt der Artisteneingang aus rot funkelndem Samt mit goldenen Schmuckborden den Zuschauern entgegen.


Die drei Vorstellungen des Tages, von denen jede ca. siebzig Minuten dauert, bieten unterschiedliche, hochkarätig besetzte Programme.
Direktor Althoff Karl Köllner begrüßt wortgewandt und charmant sein Publikum und führt als souveräner Sprechstallmeister mit einem Augenzwinkern durch die Show, seine Artisten dabei stets in rechte Licht rückend.
Die drei Schwestern Saabel, erstmals ist auch die jüngste mit dabei, sorgen mit ihrer Polarhunde-Show für eine rasante Eröffnung des Spektakels. Vier Samojeden-Spitze und drei Huskies sind die Hauptakteure der Darbietung, die mit Eifer und Begeisterung ihr erlerntes Können präsentieren. Die Aufmachung und der Verkauf der Nummer im „Grönland-Look“ werden exzellent durchgehalten und tragen das ihre zur Wirkung auf das Publikum bei.
Tennisjongleur Rogerio Concalves lässt ein Racket auf den Devil Sticks tanzen. Virtuos handhabt er die Requisiten und reiht viele unterschiedliche Figuren aneinander. Er brilliert mit drei, bzw. fünf Tennisbällen, die zum Abschluss der Routinen in kleinen Köchern am Gürtel sicher gefangen werden. Ein Bumerang rotiert nach seiner Landung auf der Nasenspitze des Jongleurs. Zum Höhepunkt des erstklassigen Auftritts hält Rogerio Goncalves zwei Tennisschläger parallel mit seinen Devilsticks in der Luft und jongliert sie nach einer Pirouette sicher weiter.

Veronika Sulcova arbeitet eine kombinierte Antipoden- und Handstanddarbietung. Die sympathische junge Artistin bietet variantenreiche Routinen mit kleinen Teppichen, von denen sie bis zu vier auf Händen und Füßen kreisen lässt. Mehrfach wird die Abfolge mit verschiedenen Handstandfiguren aufgelockert.
Tatiana bietet die Luftdarbietung in diesem Programm. Am Ringtrapez erfolgen die anmutig präsentierten Evolutionen .
In einer der Shows präsentiert Kelly Saabel ihr Können als Handstandequilibristin in einem Soloauftritt. Souverän werden die vielen anspruchsvollen Posen ausgeführt und mit einer großen Zahl an Kontorsionsfiguren kombiniert.
Der zehnjährige Kalli Köllner jun. und seine jüngere Cousine Valentina sind jeweils einmal in einer Reprise mit dem Chef des Hauses, der den seriösen Part übernimmt, zu erleben.
Die Magic-Show von Jimmy Sailon und seinen Assistentinnen findet in diesem intimen Rahmen großen Anklang. Zur Verblüffung des Publikums erscheinen die Akteure aus dem Nichts und wechseln wie von Geisterhand ihre Positionen.

Die Rossyann Clowns begeistern mit ihrer großen Musikalität und ihren Späßen in einer Vielzahl neuer Reprisen. „Hector“, alias Maurin Rossi, ist während aller Shows omnipräsent. Bereits während des Einlasses ist er zugegen, wuselt umher und hilft, wenn Not am Mann ist, auch beim Popcornverkauf mit oder assistiert seinen Kollegen. Yann Rossi gestaltet mit seinem stimmungsvollen Spiel auf dem Saxophon in idealer Weise das Oping zu jeder Show. Wir erleben eine musikalische Reise auf Akkordeons durch Paris. „Hector“ jongliert mit dem „chinesischen Teller“ und spielt auf zwei Trompeten zur gleichen Zeit. Auf der Gitarre lässt er gekonnt Flamenco-Melodien erklingen, während der Junior unterdessen vergeblich gegen die Tücke des Objektes ankämpft. Gekonnt improvisiert er aus einem Mundstück, einem Kunststoff-Teleskoprohr und einem „Lübecker Hut“ ein Alphorn, auf dem virtuos gespielt wird. Eine moderne Version von „musizieren verboten“ wird mit Notebook, Walkman und CD-Player geboten. „Hector“ jongliert gekonnt mit Schirm, Handschuhknäuel und Melone.
Als letzte Nummer des Tages bietet das Trio ein großes, von viel Musik auf den unterschiedlichsten Instrumenten geprägtes Entree, in dem große Zahl hervorragend gespielter Gags zündet. Neben Saxophonen, Trompete, Posaune, Gitarre und Arkkordeon finden auch eine Mandoline und eine Okarina Verwendung. „Ein Teller und ein Ei“ - die Szene wird mit Verve im Verlauf des Entree gespielt und allerlei Klamauk von „Hector“ mündet in den Kampf von Weißclown und August um den einzigen Stuhl. Nach dem abschließenden Medley bekannter Melodien, dass die Clowns auf ihren Trompeten mitreißend bieten, wobei Maurin Rossi auf zwei Saxophonen zur gleichen Zeit spielt, feiert das Publikum die Rossyann Clowns begeistert.


Die nur wenige Meter messende Manege und die daraus resultierende große Nähe zu den Akteuren lässt die Auftritte unmittelbar und detailreicher erleben sowie durchweg spektakulärer wirken, als dies oftmals in großen Chapiteaus der Fall ist. So auch bei den Auftritten von Jongleur Alan Sulc und der Handstanddarbietung von Alexandra und Kelly Saabel. Synchron arbeiten die beiden Schwestern ihre anspruchsvollen Tricks, die perfekt und elegant ausgeführt werden. In einigen Sequenzen agieren die Künstlerinnen voller Anmut in den phantastischen, von Alexandra designeten Kostümen im Schwarzlicht und beinahe scheint es, als schwebten die beiden jungen Frauen im Raum.
Bodenjongleur Alan Sulc brilliert mit Ausstrahlung, großem Können und Perfektion. Während die weißen Bälle ihre Muster zeichnen tanzt der Jongleur in hoher Geschwindigkeit auf seinem Podest. Kontinuierlich steigert sich die Anzahl der Bälle und schließlich sind es deren acht, die der Jongleur in hohem Tempo, souverän und spielerisch leicht wirkend manipuliert. In Perfektion, ohne die geringste Unsicherheit, läuft die großartige Darbietung spielerisch leicht wirkend ab und zieht die Zuschauer in ihren Bann.
Jede der Shows endet mit einem schwungvollen Finale, in dem Direktor Althoff Karl Köllner seine Artisten noch einmal vorstellt. Das zahlreiche und restlos begeisterte Publikum feiert die Mitwirkenden mit frenetischem Beifall.
Einmal mehr bietet Direktor Kalli Köllner in seinem Classic Circus allerbeste, stimmungsvoll präsentierte Unterhaltung für die ganze Familie auf hohem Niveau.