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Text und Fotos Friedrich Klawiter
BONNER WEIHNACHTSCIRCUS
Bonn, 23. Dezember 2015

www.bonner-weihnachtscircus.de
Manuel Fischer hatte seine Zeltpaläste für den neunten Bonner Weihnachtscircus wiederum auf dem prominenten Platz, nahe des Stadtzentrums, an der Beethovenhalle aufgebaut.
Der Circus bot auch in diesem Jahr den gewohnt dekorativen Anblick des weißen Grand-Chapiteau mit passendem Restaurationszelt, Kassencontainer, nostalgischem Frontzaun und wie nicht anders gewohnt - herrlich weihnachtlich geschmückt. Weihnachtlich romantischer Anblick prägte auch in diesem Jahr den innerer Look der imposanten Zeltanlagen.

Der Weihnachtsmann himself eröffnete das Programm und sang mit den anwesenden Kindern gemeinsam ein Lied. Die offizielle Begrüßung des Publikums übernahm dann eine junge Manegensprecherin, die auch im Finale die Besucher herzlich verabschiedete.
Die Spielfolge startet mit der Einrad-Nummer von Daniel Hasler. Auf seiner eigenen, raffiniert zusammenklappbaren runden Bühne werden die Tricks auf Pur-, Ein- und Stangenrad absolviert. Nach Seil springen mit dem Rad, Sprüngen, Fahrten treppauf und -ab und Keulenjonglage folgen akrobatische Tricks mit der Partnerin.
Im zweiten Programmteil sehen wir Daniel Hasler mit einer Jonglage-Darbietung. Er manipuliert bis zu fünf weiße Ringe, Tennisbälle und Keulen. In flottem Ablauf werden die variantenreichen Routinen absolviert. Ein weißes Quad, dessen Rahmen mittels LED-Beleuchtung in wechselnden Farben leuchtet, wird von der Partnerin chauffiert und dient mit seiner kleinen Plattform im Heck als rollende Bühne.
Roy Quaiser präsentiert eine Freiheitsdressur mit je drei Lamas und Shetlandponys. Routiniert lässt der erfahrene Dresseur die Abläufe ausführen. Unter seiner souveränen Peitschenführung werden die unterschiedlichsten Figuren gearbeitet und der optische Kontrast der beiden Tierrassen lässt interessante Varianten zu. Barrierensprünge der Lamas und Steiger der Ponys beenden den Auftritt.

Aus Chile kommen die beiden Herren des Duo Tobarich. In Auftrittsstil und Kostüm eher dem „Nouveau Cirque“ zu zuordnen, präsentieren sie zu ebener Erde eine trickstarke Hand-auf-Hand Darbietung. Die anspruchsvollen Abläufe werden in sehr guter Ausführung absolviert. Den zweiten Programmteil eröffnet der Porteur des Duo mit einem eigenwilligen, in allererster Linie mit tänzerischen Mitteln gestalteten, Auftritt mit einem Cyr-Rad.
Rustam Yuldashev und seine „Flying Dogs“ sorgen für Heiterkeit im weiten Rund. Der Artist beginnt mit seinem Strapaten-Act, als plötzlich ein Terrier in die Manege stürmt und sich in einem Seil, dass Rustam in einer Schlinge um seinen Nacken trägt, verbeißt. Der kleine Hund lässt seine „Beute“ partout nicht mehr los und „fliegt“ mit seinem Herren in vielerlei Art durch die Manege. Ein anderer Terrier nimmt auf den Schultern seines Herren Platz, während dieser verschiedene Tricks hoch in der Kuppel ausführt.
„Mongolian Contortion“ nennt sich ein weibliches Duo, das in eine Reihe der typischen Tricks asiatischer Kontorsionistinnen ausführt.

Clown Andrey Jigalov war die omnipräsente Werbefigur des diesjährigen Bonner Weihnachtscircus und im Programm dementsprechend mit seinen bekanntesten Szenen vertreten. Zunächst gibt er mit einer sehr sexy daherkommenden Dame ein zu spät gekommenes Zuschauerpaar. Zusammen mit seinem Partner gibt er den kleinen Fiesling, der es gerne dem weltgewandten Bon Vivant gleichtun möchte, jedoch als ewiger Looser stets auf die Nase fällt. Zum einen versucht er vergeblich ein Schokoladenbonbon zu ergattern, dann wird er zum „begossenen Pudel“ als er den Partner beim musizieren stört. Unentschieden endet der Kampf um das Mikrophon im letzten Auftritt. Offenbar war der Clown in der besuchten Show etwas uninspiriert, so dass einige Gags fehlten und die Pointen nicht in der gewohnten Weise zündeten.
Das Duo Stipka präsentiert zunächst sein Pas de Deux auf zwei prächtigen Friesen. Sicher und gekonnt werden die anspruchsvollen Tricks vorgetragen. Auch der risikoreiche Höhepunkt, Eliane Biasini-Stipka steht völlig frei auf dem Kopf ihres Mannes, wird ohne jede Sicherung dargeboten. Ihren „Pas de Deux“ an den Strapatentüchern sehen wir zu Beginn des zweiten Programmteils. Im Tango Stil erfolgen die zahlreichen Tricks und Abfaller.
Eliane Stipka-Biasini präsentierte darüber hinaus ihr Hula Hoop zu Pferd. Gekonnt und temperamentvoll arbeitet die sympathische Artistin die selten zu sehende Darbietung und kommt beim Publikum allerbestens an.
Noah Chorny ist „The Drunken Master“. An einer nicht allzu hohen „Laterne“ zeigt seine Trickfolge eine Kombination von „Chinesischem“ und „Schwankendem
Mast“. Nach einer recht langwierigen Einleitung des Auftritts, in der Chorny einen Betrunkenen mimt, erklimmt er das Requisit und begeistert mit einer umfassenden Folge schwieriger und ausgefallener Tricks, die allesamt in hervorragender Weise ausgeführt werden.


Temperamentvolle Sprungakrobatik zeigen die „Flying Jumpers“ vor dem Finale auf dem Fast Track. In rot-weißen Hosen, mit Nikolausmützen auf dem Kopf und freiem Oberkörper zeigen die sechs jungen Männer eine Vielzahl Sprungkombinationen. Saltos und Pirouetten werden in rascher Folge schwungvoll ausgeführt und lassen das Publikum begeistert mitgehen.
Das Finale vereint noch einmal alle Artisten im roten Ring, die Manegensprecherin stellt die Mitwirkenden noch einmal vor und mit einer fröhlichen Choreographie klingt das bunte Spiel aus.