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Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS BARONES
Aalst, 21. September 2024

www.circusbarones.com
Direktor Richard Korittnig bereist mit seinem Circus Barones alljährlich die flämischen Provinzen Belgiens. Der größte Reisecircus unseres westlichen Nachbarlandes bietet in jeder Saison ein neues Programm, so dass das treue Stammpublium stets bestens unterhalten wird.
Die Front des Circus zeigt sich in eindrucksvoll verändertem, neuen Look. Der neue Fassadenwagen, mit integriertem Kassenschalter im Durchgangsbereich, nimmt den zentralen Platz ein. Sämtliche Seiten sind mit einem großen Clownskonterfei und weiteren Circusmotiven äußerst dekorativ gestaltet. Ein weißer Zierzaun mit Lichterbögen und dem erhaben ausgeführten Logo des Unternehmens schließen die Vorderseite des Geländes ab.
Das bekannte rot-gelbe Chapiteau, dessen lange Kuppel von drei Spitzen gekrönt wird, ist weiterhin die Spielstätte. Der moderne, strahlend weiß lackierte und mit großen roten Lettern beschriftete Fuhrpark nimmt den Platz völlig ein.
Der einladende Verkaufswagen der gut besuchten Circusrestauration hat seinen Platz vor dem Chapiteau.
Der prächtige raumhohe Artisteneingang aus edlem dunkelroten Samt und reichen goldenen Bordüren nimmt den Blick gleich beim eintreten ins Zelt gefangen. Die weitestgehend rote Einrichtung – elegante Logen, siebenreihiges steil aufragendes Schalensitzgradin – sorgt für eine angenehme Atmosphäre.
Dies und ein ausgezeichnetes Lichtdesign, für das Juniorchef David Korittnig verantwortlich zeichnet, unterstützen die auftretenden Artisten in erstklassiger Weise.

Das Opening erweckt die Clowns „Youzo“ und „Patat“ mittels Schminke und Kostüm zum Leben und „Patat“ - Daniel Korittnig, er fungiert zudem als Manegensprecher – heißt das zahlreich erschienene Publikum willkommen.
Temperamentvoll gelingt der Einstieg in die Nummernfolge mit der Rollschuh-Darbietung des Duo „Rolling Rody“. Romy Santus und Fredy Kerwich bieten außer einer Reihe der gängigen Abläufe des Genres auch ungewöhnliche Tricks. Abschließend rotiert das Duo auf der Plattform während die Partnerin freihändig bäuchlings auf dem Kopf des Porteurs liegt.
Die drei Tier-Darbietungen werden von der Direktionsfamilie präsentiert. Zunächst leiten Richard und Ewa Korittnig-Barones zwei Border-Collies zu ihren mit spielerischem Eifer ausgeführten Tricks an.
Wenig später präsentiert Schwiegertochter Ramona drei Ziegen in einem flotten Ablauf.
Im zweiten Programmteil lässt „Catwoman“ Ewa Korittnig-Barones drei Hauskatzen ihr erlerntes Können ausführen.

Die Clowns „Youzo“ und „Patat“ sind in einigen Szenen zu erleben. Zunächst rangeln die beiden um den Platz am Mikrophon. „Patat“ erobert das Gerät und beginnt sein Trompetenspiel. „Youzo“ kann nicht glauben, das seine Revanche, Wasser in des Kollegen Zylinderhut zu gießen, ohne Wirkung bleibt.
„Youzo“ würzt seine Jongleurkünste mit einiger Comedy. Dann heißt es „musizieren verboten“ von Seiten des gestrengen Herrn Direktor. Der übliche Disput, wo denn nun das Verbot gilt, mündet in einige Kaskaden um den Platz auf dem einzigen Stuhl. Diesen teilt man sich endlich – bis „Kingkong“ erscheint und die beiden Clowns die Flucht ergreifen.
Eine weitere Version von „musizieren verboten“ sieht im zweiten Programmteil Leo Navas und „Patat“ in Aktion.
Jongleur David Korittnig präsentiert vielseitige Routinen mit dem Diabolo, Rasant und sehr sicher erfolgen die unterschiedlichen Figuren und letztlich werden zwei Diabolos zur gleichen Zeit in der Luft gehalten.

Veronica Navas ist mit ihrer anmutig präsentierten Kür am Washington-Trapez zu erleben. Die sympathische junge Artistin arbeitet ihre verschiedenen Balancen am ruhenden und weit ausschwingenden Trapez in eleganter Weise. Ein Kopfstand auf dem rotierenden Requisit beendet ihre Evolutionen effektvoll.
Zu Beginn des zweiten Teils präsentieren Alessandro und Christina Gillert ihr Können auf dem Seil. Während Christina den Auftritt auf dem gespannten Seil eröffnet, wird der Apparat bald darauf mit wenigen Handgriffen zu einem Schlappseil verändert. Alessandro Gillert agiert gekonnt auf dem schwankenden Untergrund. Handstandwaage, Fahrt auf dem Einrad und ein Zwei-Mann-Hoch mit der Partnerin gehören zu den sicher ausgeführten Tricks. Abschließend balanciert der versierte Artist auf einer frei auf dem Seil stehenden Leiter.
Miss Theresa jongliert im Schwarzlicht mit Reifen, von denen sie bis zu fünf sicher beherrscht. Zusätzlichen Drive erhält der Auftritt durch die fluoreszierenden Requisiten und ebensolchen Applikationen am Kostüm der Artistin.

Handstand-Equilibristin Sophie Alton begeistert zum Song „It's a mans world“. Auf einem hohen Piedestal, auf dem drei Handstäbe installiert sind, erfolgen die vielseitigen und anspruchsvollen Handstandfiguren. In eine ansprechende Choreographie eingebettet werden die Figuren mit fließenden Bewegungen kraftvoll und elegant ausgeführt.
Spannungsgeladener Höhe- und Schlusspunkt des Programms ist der  spektakuläre und riskante Deckenlauf von Leo Navas. Ungesichert arbeitet er sich kopfüber hängend von Seilschlaufe zu Seilschlaufe voran. Auf seiner zweiten Tour legt er die Strecke mit verbundenen Augen zurück. Die beiden, völlig ungesicherten, Sprünge von einem zum anderen Trapez entlocken einigen Besuchern spitze Ausrufe des Erstaunens.
Das Finale, Clown „Youzo“ schminkt sich zunächst ab, vereint noch einmal das komplette Ensemble in der Manege. Lange werden die Mitwirkenden vom Publikum, dessen Erwartungen völlig erfüllt wurden, mit frenetischem Beifall gefeiert. Die Direktion verabschiedet ihre Besucher mit dem Versprechen im nächsten Jahr mit einer völlig neuen Show zurückzukommen.