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Text und Fotos Friedrich Klawiter
MOSKAUER WEIHNACHTSCIRCUS AUGSBURG
Augsburg, 06. Januar 2018

www.moskauer-circus.com
Der Moskauer Circus von Nando Frank veranstaltete zum vierten Mal eine Weihnachtscircus-Produktion in Augsburg. Mit großem Engagement und ebensolchem Können bot die Familie Frank erstklassigen, traditionellen Circus mit einer Show, die keine Wünsche offen ließ. Raubtiere, Elefanten und fliegende Menschen in einem Programm zu vereinen ist heutzutage fast schon sensationell zu nennen, da dies auch in den größten Manegen nicht mehr selbstverständlich ist. Dem Augsburger Weihnachtscircus ist dies formidabel gelungen und man begeisterte das überaus zahlreich erschienene Publikum auf ganzer Linie mit dieser herausragend präsentierten Vorstellung.
Das erstklassige Material des prächtigen Circus leuchtet in der hellen Wintersonne. Ein Chapiteau von sechsunddreißig Metern Durchmesser ist die Spielstätte des Circus. Der moderne Zeltbau, seine Kuppel wird von acht Quaderpools geformt und zeigt ein raffiniert verlaufendes rot-weißes Streifendekor, dominiert das Gelände. Die Mastspitzen sind gekrönt von Leuchtelementen in Sternenform und auf den Quertraversen wehen die Flaggen Russlands. Das rechteckige Vorzelt, im gleichen Dekor gehalten, ist mittels eines Tunnels mit dem Hauptzelt verbunden. Seine beiden Masten sind mit einem hohen Gitterrohrbogen verbunden.
Der dekorative Frontzaun, mit unzähligen Lichtern und funkelnden Rauten aus Edelstahl, schließt das Gelände ab. Imponierend auch der große Kassen-Auflieger, auf dem in kyrillischen Lettern der Unternehmensname prangt.
Die dekorativ mit Circus-Motiven und den Türmen der Moskauer Basilius-Kathedrale bemalten Frontwagen konnten aufgrund der sehr beengten Platzverhältnisse nicht aufgestellt werden.
In weihnachtlich geschmückten Verkaufsständen, die entlang zweier Seiten im Vorzelt aufgestellt sind, ist die Circusrestauration untergebracht und zahlreiche Sitzgelegenheiten strukturieren den mit rotem Teppichboden ausgestatteten Raum.
Logen mit bequemen Polsterstühlen und ein größtenteils mit Schalensitzen ausgestattetes  Gradin stehen bereit, die Zuschauermassen aufzunehmen.
Der dreigliedrige Artisteneingang aus rotem Samt bietet in seinem Mittelteil auf einem flachen Podium dem ausgezeichnet und druckvoll mit einem rockigen Sound aufspielenden Orchester Platz.

Mit einem romantisch stimmungsvollen Opening gelingt der Einstieg in eine mitreißende Vorstellung. Clown Chicco (Familie Schubert) gefällt mit seinem Glockenspiel und die neunjährige Olga zeigt Ausschnitte ihrer anmutigen Kür am Mond in der hohen Kuppel. „Väterchen Frost“ und einige Artisten runden das bunte Bild in der Manege ab.
Direktor Nando Frank begrüßt sein Publikum im ausverkauften weiten Rund. Als äußerst angenehmer und eloquenter Manegensprecher rückt er seine Artisten mit sonorer Stimme ins rechte Licht und gibt dem Publikum die notwendigen Informationen.
Konstantin Bessegonov donnert auf seinem Trike in die Manege. Ganz in schwarzem Leder präsentiert er seine Rola-Rola Darbietung auf einer auf dem Motorrad montierten Plattform. Er steigt durch Ringe, springt Seil und zeigt eine Bodenjonglage mit Bällen während einer 360-Grad Drehung mit dem Rollbrett. Natürlich fehlt auch eine Balance auf einem Turm aus mehreren Rollen und Zwischenlagen nicht.
Olexander Mak bietet einen erstklassigen Auftritt an den Strapaten. Ungeheuer kraftvoll präsentiert der junge Mann eine umfangreiche Trickfolge und elegante und lange Flüge führen durch die gesamte Kuppel des Chapiteau.

Clown Rigetti aus Tschechien stellt zunächst aus vier freiwilligen Mitspielern eine Rockband zusammen. Ballspiel mit Kindern in der Loge und eine Popcorndusche sind weitere Reprisen. Schließlich singt Rigetti in bekannter Weise ein Duett mit sich selbst.
Clown Chicco tritt als Schleuderbrett-Artist in Erscheinung. Der notwendige Mitspieler wird flugs in einer Loge gefunden, doch der Trick gelingt nicht wie gewünscht.
Die „Magic Souza“ bieten eine interessant gestylte Magic-Show. Der Magier im „Panzerknacker-Look“ „erbeutet“ eine Tasche, woraufhin er von zwei „Cops“ gefesselt wird. Mit dieser Story nehmen Entfesselungstrick und Fluchtkiste ihren Anfang.
Eine junge Frau aus der Familie Souza arbeitet einen poetisch inspirierten Ablauf am Luftring.

Robano Kübler präsentiert eine formidable Hundedressur. Zehn quirlige Hunde zeigen in höchstem Tempo in erstklassiger Weise ihr Können. Zahlreiche Sprungvarianten bilden den Schwerpunkt des Auftritt, Hinterbeinläufe und Rollen weitere Elemente. Schließlich zeigen sich einige Hunde als erstklassige Jockeys auf einem munteren Fallabella-Pony.
Albani Frank präsentiert in ruhig und souverän vorgetragenem Ablauf drei prächtige Steppenkamele. Diese tragen sehr aufwendige gefertigte, sehr dekorative Schabracken und laufen ihre vielseitigen Figuren in aller Gelassenheit ab. Als Da Capo sind drei Esel bei ihren Aktionen, die während des Weihnachtsgastspiels vom aus Augsburg stammenden Pressesprecher Michael Wagner geleitet werden, zu erleben.
Zur großen Freude der jungen Besucher ist „Spiderman“ in einem actionreichen Auftritt zu erleben. Gekonnt die typischen Gesten und Posen des Comic-Helden darstellend, löst der Auftritt an Bungee-Bändern helle Begeisterung aus.

Einen Höhepunkt des fulminanten Programms erleben wir vor der Pause. Ronald Spindler bietet mit seinen drei afrikanischen Elefanten, die allesamt prächtige Stoßzähne tragen, einen hervorragenden Auftritt. Eifrig und temporeich sind die Rüsseltiere dabei ihr umfangreiches erlerntes Können zu zeigen. Souverän agiert der erfahrene Tierlehrer und lässt Laufarbeit, Tricks auf Postamenten und akrobatische Übungen in einer abwechslungsreichen Mischung in Perfektion ausführen.
Das nächste Highlight folgt direkt nach der Pause mit der Tigerdressur von Robano Kübler.
Je zwei weiße und normalfarbene Tiger werden von dem sympathischen Tierlehrer in einer ansprechenden Trickfolge präsentiert. Einer Pyramide folgen diverse Sprünge und Hochsitzer. Selbstverständlich fehlen auch effektvolle Scheinangriffe nicht. Hervorragende Hinterbeinläufe zweier Tiger sind der Höhepunkt der harmonischen Darbietung.
Eine „indianische Phantasie“ komplettiert die erstklassiger Darbietungen mit Tieren in diesem Programm. In einem stimmigen und stimmungsvollen Auftritt reitet ein exzellent gestylter Häuptling Winnetou (Kaiser) mit seinem gescheckten „Mustang“ vielfältige Figuren. Formidable.

Abschließender akrobatischer Höhepunkt der Show ist die Flugtrapez-Darbietung der „Flying Souza“. Mit südamerikanischem Temperament treten zwei Voltigeure und Voltigeurinnen sowie der Fänger auf. Eine umfassende Auswahl der Tricks des Genres wird mit Verve gezeigt. Selbstverständlich bildet der gekonnt ausgeführte dreifache Salto  den Höhepunkt des Auftritts.
Das große Finale vereint die Mitwirkenden in der Manege und Direktor Nando Frank stellt seine Artisten noch einmal vor. Mit einer flotten Choreographie verabschiedet sich das Ensemble vom begeisterten Publikum, dass die Akteure nach rund drei Stunden bester traditioneller Circusunterhaltung lange mit frenetischem Beifall und Standing Ovations feiert. Echter Circus wie er Ihnen und auch uns gefällt.