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Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS AFRIKA
Erfurt, 27. August 2016

www.circus-afrika.com
Der Circus Afrika von Hardy Weisheit reist in erster Linie in den neuen Bundesländern. Mit großem Engagement, Können, Fleiß und Liebe zu ihrem Beruf führt die Familie Weisheit ihr Unternehmen und bietet ein vielseitiges, gutes und sehr unterhaltsames traditionelles Programm in ansprechendem Rahmen.
In Erfurt, der Landeshauptstadt Thüringens war der Circus auf einem Gelände in der Nähe der Thüringen-Halle aufgebaut. Die große und prächtig mit Elefanten, Steigerpferden und Clownsköpfen bemalte Fassade lädt zum Besuch des Circus ein. Eine „Reise ins Traumland“ verspricht die Beschriftung und tausende funkelnder Lichter transportieren in den Dunkelheit charmant den Zauber des Circus. Im Durchgangsbereich des Wagens sind die Kassenschalter untergebracht.
Ein gelb-blau gestreiftes Vier-Masten Chapiteau ist als Spielzelt aufgebaut. Die zahlreichen weiß-blau lackierten Transportfahrzeuge, Wohnwagen und die mächtigen Zugmaschinen sind rings um das Zelt aufgefahren. Die Pferden und Exoten des Circus stehen geräumige Boxen in hellen Stallungen zur Verfügung. Die drei mächtigen Elefanten finden in ihrem weitläufigen Außengehege reichlich Betätigungsmöglichkeiten an frischem Grün und Ästen.
Das im Innern blaue Zeltdach ist mit unzähligen Sternen verziert. Ein großer Artisteneingang aus dunkelrotem Samt beherrscht den Raum und sorgt mit seinen goldenfarbenen Bordüren für ein angenehmes Ambiente. Die Logen sind passend dazu ebenfalls mit rotem Samt dekoriert und die Leuchtpiste rundet das Bild in idealer Weise ab. Neben dem Bankgradin hat auch der Verkaufswagen der Circusrestauration seinen Platz im Chapiteau.

Mit einem schwungvollen Opening, in dem die „Eiskönigin Elsa“ und „Schneemann Olaf“ zusammen mit einer afrikanischen Elefantendame in der Manege präsent sind, beginnt die Spielfolge. Frau Direktor Weisheit begrüßt charmant ihr Publikum und gibt die Manege für die erste Darbietung frei.
Der Chef des Hauses, Hardy Weisheit, lässt drei Kamele in einer temperamentvoll vorgetragenen Abfolge ihr erlerntes Können zeigen. Gekonnt und souverän werden die unterschiedlichen Lauffiguren aneinander gereiht. Abschließend umrundet ein Araberhengst die auf Tonneaus stehenden Trampeltiere und präsentiert sich als  erstklassiger Steiger.
In weiteren Verlauf der Vorstellung präsentiert Hardy Weisheit die Cavallerie des Hauses. Vier temperamentvolle schneeweiße Araberhengste beherrschen ein umfangreiches Repertoire unterschiedlicher Lauffiguren, das in erstklassiger Manier unter der souveränen Peitschenführung des Direktors abläuft. Als Da Capo werden verschiedene Steiger geboten, die die Darbietung in idealer Weise abrunden.
Die Präsentation zweier Schaukelponys ergänzt die Auswahl an Dressur-nummern.

Für den Frohsinn im Programm sind die Auguste „Pepino“ und „Zampano“ zuständig. Die Szene mit dem Gummiband und das Spiel mit Popcorn gehören u.a. zu ihrem Repertoire. Ein Pony verweigert den Hürdensprung bis es vom August höflich gebeten wird. Gemeinsam mit einem Zuschauer-Kind gelingt es den beiden Spaßmachern eine laut brüllende „Bestie“ hinter dem Vorhang hervor zu locken. Im umfangreichsten Auftritt wird das Kunstschützenentree gespielt, in dem Hardy Weisheit die Rolle des Weißclowns übernimmt. Schwungvoll geht das Trio zu Werke und mit gekonntem Spiel auf Trompete und Saxophon wird eine stimmungsvoller Background geboten.
„Pepino“, alias Jeffrey Weisheit, sehen wir darüber hinaus mit einer Tempojonglage. Tennisbälle, Ringe und Keulen werden von dem jugendlichen Artisten virtuos beherrscht. Sehr sicher manipuliert und variantenreich manipuliert er seine Requisiten.

Mehrere Darbietungen sehen Miss Charmaine als vielseitige Akteurin. Zunächst präsentiert sie ihr Können mit den Hula Hoop Reifen. Im abgedunkelten Zelt kreisen die per LED-Technik beleuchteten Ringe in vielerlei Varianten um den Körper der sympathischen Artistin. Wenig später folgt der Auftritt am Luftring. Elegant und kraftvoll in der Ausführung folgen die Haltetricks und Balancen aufeinander. Raumgreifende Flüge komplettieren die formidable Darbietung. Im zweiten Prgrammteil arbeitet Miss Charmaine ihre erstklassige Trickfolge am Vertikalseil. In weiten Schwung kreist sie in tempogeladen hoch in der Kuppel. Vielerlei spektakuläre und teils auch risikoreiche Abläufe erfolgen mit großer Souveränität und zum Höhepunkt ihrer Evolutionen lässt sich die versierte Artistin an einem Arm voll ausdrehen.

Ashley Weisheit präsentiert ihre Kautschuk-Arbeit in romantischer Aufmachung. Mit einem großen Aufzieh-Schlüssel „erweckt“ der August eine Spieldosen-Ballerina zum Leben. Zur stimmigen Begleitmusik beweist die Artistin ihre Biegsamkeit und Balancegefühl. In sehr guter Ausführung folgen eine umfassende Auswahl der Tricks des Genres rasch aufeinander und zum Höhepunkt des Auftritts nimmt Ashley sich rückwärts biegend eine Blume mit dem Mund von ihrem Piedestal auf.
Die Geschwister Weisheit, Ashley und Jeffrey, sind zu Beginn des zweiten Programmteils auf dem Drahtseil zu erleben. Zunächst zeigt eine Ashley vielfältige Schrittkombinationen und sicher ausgeführte Balancefiguren. Auf diesen anmutig vorgetragenen und eher tänzerisch betonten Teil der Darbietung folgen die mehr akrobatisch geprägten Aktionen von Ashley. Der junge Mann jongliert auf dem Seil mit drei Macheten und zeigt eine Reihe schnell und hoch ausgeführter Sprünge über diverse Barrieren. Mit gekonntem Seil springen beschließt er den Auftritt.

Den Höhepunkt des Programms bildet die Elefantendressur. Direktor Hardy Weisheit präsentiert zwei seiner mächtigen und schwergewichtigen Dickhäuter in einer humanen und tiergerechten Dressurfolge. Laufarbeit und akrobatische Elemente, u.a. ein Kopfstand flüssig und direkt aus dem laufen ausgeführt, wechseln einander ab und Aktionen auf den Tonneaus ergänzen den Ablauf. Die meisten Zuschauerrekationen erzielen allerdings die Torschüsse mit einem überdimensionalen „Fußball“.
Im fröhlich gestalteten Finale verabschieden sich die Akteure im magischen Schein eines Feuerwerkes von ihrem Publikum. Der lebhafte und lange anhaltende Applaus zeigt deutlich, dass die Show bei den Besuchern bestens ankam und die Erwartungen erfüllt wurden.