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Text und Fotos Friedrich Klawiter
WEISHEIT'S WEIHNACHTSCIRCUS
Neustadt a.d.Weinstraße

www.weisheits-weihnachtscircus.com
Der Titel trifft es perfekt - wir erleben eine Manege voller Weisheits, denn alle Mitwirkenden im sehenswerten Programm kommen aus den Reihen dieser großen Circusfamilie. Bereits zum 14. Mal veranstaltete Manuel Weisheit seinen Weihnachtscircus im Neustädter Ortsteil Lachen-Speyerdorf und setzte in diesen schwierigen Zeiten voll und ganz auf Können, Kraft und Kreativität seiner Familie.
Auf dem angestammten Platz am Ortseingang waren die Zelte aufgebaut und die zahllosen Lichterketten und Leuchtelemente auf den Masten leuchten den Besuchern einladend entgegen. Eine neu erworbene Front fällt dem regelmässigen Besucher sofort ins Auge. Der Durchgangswagen mit der ausladenden und dekorativ bemalten Fassade beinhaltet auch die Kassencounter. Ein hoher Zierzaun, dessen Plaketten stimmige Motive mit Circustieren zeigen, schließt sich zu beiden Seiten an.
Eine heimelige Atmosphäre herrscht im Vorzelt, in dem die Circusrestauration in liebevoll geschmückten Weihnachtsmarktbuden untergebracht ist und Sitzgruppen zum Verweilen einladen. Durch einen Tunnel geht es ins Chapiteau, dessen Boden gleichfalls komplett mit einem Kunststoff-Wabenboden ausgelegt ist. Von den dekorativen Logenboxen sind nur die vorderen Blenden aufgestellt, damit die Anordnung der Stühle an die jeweiligen Erfordernisse angepasst werden kann. Ein fünfreihiges Gradin komplettiert das Sitzplatzangebot.
Die Lichtanlage wurde um weitere moderne, bewegliche Leuchten erweitert und lässt sich nun noch effektvoller einsetzen und eine neue Tonanlage bietet ein deutlich verbessertes Klangerlebnis.

Mit einer temperamentvollen Choreographie des hauseigenen Balletts nimmt die Show ihren gelungenen Beginn. Tino Probst ist der neue Sprechstallmeister des Circus und stilecht in ein edles Nikolauskostüm gekleidet nimmt er seine Aufgaben in angenehmer Weise wahr.
Jeanette Weisheit eröffnet die Nummernfolge mit ihrem Tanz auf dem Seil. Elegante Schrittfolgen wechseln mit zahlreichen Balanceposen und ein furioser Spagat krönt den Auftritt. Im zweiten Programmteil sehen wir die versierte Artistin wieder. Nun präsentiert sie ihr Können an den Tuchstrapaten. Kraftvoll, mit gutem Körpergefühl präsentiert reihen sich die Tricks an einander.
Drei Darbietungen mit tierischer Beteiligung bringt Dominik Weisheit zur Gesicht. Zunächst zieht ein munteres Groß-und-Klein seine Bahnen im roten Ring. Als Da Capo stellt Lama „Fernando“ seine Sprungkraft unter Beweis. Wenig später stehen zwei junge Terrier im Mittelpunkt des Geschehens. Die Hunde beherrschen ein umfangreiches Repertoire an Sprungvarianten, das flott und spielerisch präsentiert wird. Im zweiten Teil der Show laufen zwei weiße Ponys ihre abwechslungsreichen Figuren, die in eindrucksvolle Kruppensteiger münden. Das obligatorische Da Capo präsentiert ein schwarzer Hengst mit seinen eindrucksvollen Steigern.

Patrick Weisheit war mit Ehefrau Tatjana und den Söhnen David und Giovanni in der Weihnachtsmanege von Manuel Weisheit zu erleben. Zunächst präsentierte sich der vielseitige Artist als versierter Jongleur, der die ersten Touren mit Ringen absolvierte. Per LED-Technologie beleuchtete Bälle wurden im Dunkeln sicher manipuliert und silberne Keulen waren anschließend die Requisiten der Wahl. Den spektakulären Abschluss der Routinen bildet die Jonglage von vier hell lodernden Fackeln.
Die große Western-Show sieht Mitwirkende aus beiden Familien wechselweise in Aktion. Mit der Bull-Peitsche zerlegt Patrick Weisheit Zeitungsseiten in kleine Papierschnipsel. David und Dominik verstehen es geschickt die Lassos in vielfältiger Weise um ihre Körper kreisen zu lassen. Wurfmesser und Äxte platziert Patrick Weisheit mit schnellen und sicheren Würfen rings um seine Frau.
In der ohne Längen ablaufenden Restaurant-Szene, in der Patrick Weisheit charmant einen betrunkenen und trotteligen Kellner spielt, ist seine Frau der bemitleidenswerte „Gast“, der den Eigentümlichkeiten des „Obers“ ausgesetzt ist. Bei der „Wunder-Waschmaschine“, die Clownin Jasmin Quaiser „erfunden“ hat und mit großer Geste vorführt, übernimmt er den seriösen Part. Darüber hinaus bittet Jasmin Quaiser vier Herren aus dem Publikum auf vier Stühlen Platz zu nehmen. Zudem sind Dominik Weisheit und sein etwa vierjähriger Neffe Samiel mit „musizieren ist hier verboten“ zu erleben.

Die sechs „alten Kameraden“ arbeiten eine sehr umfangreiche Abfolge verschiedener akrobatischer Tricks. Handstände und menschliche Pyramiden bilden den Schwerpunkt des Auftritts, der mit reichlich Klamauk und vielen Gags gewürzt ist.
Im zweiten Teil der Show präsentiert die Truppe, nun als verwegene Piraten und zu Musik aus „Fluch der Karibik“, ihr Können am „Flying Pole“. Viele Kräfte zehrende Abläufe werden am weit ausschwingenden, den kompletten Raum der Manege füllend, Requisit geboten.
Die derzeit große neue Attraktion der Show ist vor der Pause zu erleben – der Transformer hat seinen großen Auftritt. Dichter Nebel wabert auf und im schummrigen Licht röhrt ein schwerer Motor. Dann rollt ein gelber „Sportwagen“ in die Manege und nach ein paar kurzen Fahrmanövern hebt sich unter den erstaunten Blicken, nicht nur der jungen Zuschauer, der Vorderteil des Wagens empor. Die Metamorphose zu einer mehrere Meter hohen Robotergestalt mit blitzenden blauen und roten Lichtern, den zu Armen mutierten Türen und „Schüssen“ aus deren Laserkanonen schlägt das Publikum in seinen Bann.

Eine Love-Story an den Tuchstrapaten erzählen Kevin Weisheit und Jaqueline Quaiser. In ein orientalisches Bild des Balletts gebettet nimmt der Auftritt seinen Beginn.Attraktive Tricks des Genres, bei denen beide Partner als Porteur und Voltigeur agieren, werden sicher und gekonnt ausgeführt.
Josefine, in einem neuen veränderten Look arbeitet ihre harmonisch aufgebaute Kautschuk-Darbietung im zweiten Programmteil. Geschmeidig reiht die junge Frau die Posen, die mit gutem Balancegefühl ausgeführt werden, aneinander. Abschließend setzt sie sich mit einem strahlenden Lächeln einen Zylinderhut mit den Füssen auf den Kopf.
Die Kür von Mary-Ann Weisheit am Luftring startet auf einem Stuhl in der Manege. Mehrfach kehrt sie vom Luft-Requisit hierher zurück und lockert die Trickfolge am Ring mit Handstandfiguren auf.

Vor dem Finale bieten die vier Brüder Weisheit eine formidable Hand-auf-Hand Darbietung. Ausstaffiert als Straßengangs der 1920er Jahre sind zwei Paare – Kevin und David, sowie Dominik und Jessy – Konkurrenten um den coolsten Auftritt und die besten Tricks. Viele anspruchsvolle Spitzentricks des Genres werden in erstklassiger Weise ausgeführt und, auch Dank der gelungenen Inszenierung, begeistert vom Publikum gefeiert.
Das temperamentvoll gestaltete Finale vereint die beiden Familien Weisheit in der Manege und lebhafter Applaus des äußerst zufriedenen Publikums hält die Artisten lange im roten Ring. Manegensprecher Tino Probst verabschiedet die Besucher und verspricht eine Neuauflage der Veranstaltung im kommenden Dezember.
Wie stets hat man es im Circus Manuel Weisheit verstanden mit Einsatz, Können und Liebe zum Beruf eine gelungene Show zu kreieren, die bestens ankommt. Das treue Stammpublikum darf sich alljährlich auf eine neue begeisternde Produktion freuen.